Luftreinhalteplan Hagen
Der Luftreinhalteplan (LRP) 2020 für die Stadt Hagen trat am 30.11.2020 in Kraft. Überhöhte Stickstoffdioxid-Werte an den Landesmessstellen am Graf-von-Galen-Ring und am Märkischen Ring hatten zum Handeln gezwungen. Das Land NRW, die Deutsche Umwelthilfe und die Stadt Hagen hatten sich dabei am 28.02.2020 in einem Vergleich vor dem Oberverwaltungsgericht Münster auf ein umfangreiches Maßnahmenpaket verständigt.
Die Maßnahmen des LRP 2020 für die Stadt Hagen, der unter Federführung der Bezirksregierung Arnsberg aufgestellt wurde, zielen in erster Linie auf eine Reduzierung der verkehrsbedingten Belastungen ab. Schwerpunkte des Maßnahmenkatalogs sind zunächst die Fertigstellung der Bahnhofshinterfahrung und die Entlastung des Graf-von-Galen-Rings, die Errichtung einer Busspur auf der Körnerstraße und die Temporeduzierung am Märkischen Ring auf 30 km/h.
Zusätzlich sollen neben zahlreichen anderen Maßnahmen u. a. der ÖPNV und der Radverkehr sowie die E-Mobilität deutlich gestärkt werden. Daneben sind zur Verminderung der verkehrlichen Stickstoffdioxidbelastung weitere Maßnahmen zur Verkehrsreduzierung und Verkehrsverflüssigung vorgesehen. Einen weiteren wesentlichen Baustein bilden die Maßnahmen zur Modernisierung der verkehrenden Busflotten des ÖPNV sowie des städtischen Fuhrparks auf schadstoffärmere Fahrzeuge. Daneben sind auch Maßnahmen vorgesehen, die mittel- bis langfristig zusätzliche Schadstoffminderungen erbringen sollen. Zur Kontrolle der Wirkung der ergriffenen Maßnahmen werden die Stickstoffdioxidmessungen an den Messstellen des Landes am Märkischen Ring und am Graf-von-Galen-Ring auch weiterhin fortgeführt.
Der LRP 2020 für die Stadt Hagen sowie der Maßnahmenstand sind online für die Öffentlichkeit zugänglich: hier
Informationen zur Luftreinhalteplanung der Bezirksregierung erhalten Sie hier
Minderungsmaßnahmen in Hagen
Das Maßnahmenpaket des Luftreinhalteplan Hagen 2008 sah u.a. folgende Maßnahmen vor:
- die Entwicklung einer immisionsabhängigen dynamischen Verkehrssteuerung für den Märksichen Ring
- ein gesamtstädtisches LKW-Routenkonzept
- die weitere Um-/Nachrüstung der Busflotte der Hagener Straßenbahn AG auf emissionsarme Antriebe (PM10 und NO2)
- als Straßenbaumaßnahme die Bahnhofshinterfahrung
- Einrichtung einer Umweltzone
- P+R (Park and Ride) Parkplätze
Immissionsabhängige Dynamische Verkehrssteuerung
In einer vom Bundesumweltminsterium und Umweltbundesamt geförderten Untersuchung wurden die Effekte der dynamisch immissionsabhängigen Verkehrssteuerung in Hagen geprüft. Im Rahmen des Forschungsprojektes wurde gezeigt, dass eine auf die Erkennung und Bekämpfung hoher Stickoxid-Immissionen ausgerichtete Steuerstrategie automatisch auch einen wichtigen Beitrag zur Minderung der Feinstaub-Tagesmittelwerte leisten kann. Der Forschungsbericht kann hier eingesehen werden. Mittlerweile ist die immissionsabhängige dynamische Verkehrssteuerung permanent statisch geschaltet und verhindert die Lkw_durchfahrten.
Pilotprojekt Umrüstung Stadtbusse
Etwa 85% der Busse der Hagener Straßenbahn AG wurden bereits mit Partikelfiltern ausgestattet. Zwischenzeitlich wurde ein Pilotversuch zur Umrüstung von Linienbussen auf sogenannte SCRT-Filter erfolgreich abgeschlossen. Der Filter entfernt gleichzeitig Partikel und Stickoxide aus dem Abgas. Die Altfahrzeuge werden zur Zeit sukzessive mit SCRT-Filtern nachgerüstet. Neufahrzeuge werden zukünftig ausschließlich mit dem neuen Abgasreinigungssystem bzw. als Hybridfahrzeuge beschafft.
Einrichtung einer Umweltzone
Aufgrund der anhaltend hohen Stickstoffdioxidbelastung im Stadtgebiet hat der Rat der Stadt am 14.07.2011 die Einrichtung einer Umweltzone in Hagen zum 01.01.2012 beschlossen. Dabei soll die Plaketten-Regelung des Luftreinhalteplans Ruhrgebiet, Teilplan Ost übernommen werden.
Bereits ab 2012 gilt ein Fahrverbot für Fahrzeuge ohne Umweltplakette, für Kfz mit roter Plakette gilt das Verbot ab Januar 2013 und ab dem dem 01.07.2014 dürfen nur noch Fahrzeuge mit grüner Umweltplakette in die Umweltzone einfahren.
Die Umweltzone wird die Innenstadt sowie Eckesey und Altenhagen bis zur Fuhrparkbrücke umfassen. Darüber hinaus liegen der gesamte Bereich Ischeland, der Loxbaum und das Hochschulviertel bis zur Feithstraße in der Umweltzone. Des Weiteren umfasst die Umweltzone weite Teile von Eppenhausen, Remberg, Oberhagen sowie Eilpe bis zur Selbecker Straße und Wehringhausen bis zur Rehstraße innerhalb der Umweltzone. Hier finden Sie die Karte Umweltzone Hagen .
Die Ausnahmeregelungen von Verkehrsverboten wurden in Nordrhein-Westfalen durch einen Erlass einheitlich geregelt. Ausnahmen gibt es beispielsweise für Wohnmobile oder in wirtschaftlichen Härtefällen. Für Unternehmen, die mehr als ein Fahrzeug einsetzen, enthält der Erlass die sogenannte Fuhrparkregelung. Nähere Einzelheiten hierzu entnehmen Sie bitte dem beigefügten Erlass: Ausnahmen von Verkehrsverboten in der Umweltzone Hagen.
Die erforderlichen Plaketten sind beim Straßenverkehrsamt sowie den zuständigen Stellen für Abgassonderuntersuchungen (ASU) und Hauptuntersuchungen (HU) für 5,- € käuflich zu erwerben.
Park and Ride Plätze - (P+R-Anlagen)
Insgesamt gibt es im Verbundgebiet des VRR mittlerweile über 200 P+R-Anlagen mit mehr als 18.000 PKW-Parkplätzen – und noch immer ist der Bedarf nicht vollständig gedeckt. Hagener Bahnhöfe mit P+R-Anlagen sind:
- Hagen-Heubing mit 80 Parkplätzen
- Hagen-Vorhalle (35)
- Hagen-Dahl (15)
- Hagen-Rummennohl (10)
Damit Sie Fahrrad, Auto und den öffentlichen Nahverkehr optimal vernetzen können, finden Sie eine Übersicht über die Park + Ride- und Bike + Ride-Angebote an den Bahnhöfen und Haltestellen im Verbundraum des VRR hier.
Standort & Erreichbarkeit
Umweltamt
Rathausstraße 11, 58095 Hagen
- Christine Kuhlmann, Tel. 02331 207.3501
- Andreas Winterkemper, Tel. 02331 207-4786
Öffnungszeiten
Die Öffnungszeiten entnehmen Sie bitte dem jeweiligen Themenbereich.