(v.l.n.r.:) Henning Keune, Klaus-Peter Lorenz, Janina Gäckler, Luisa Walterbusch, Susanne Weihrauch, Heinz-Dieter Kohaupt und Erik O. Schulz bei der Preisverleihung. (Foto: Carolina Freihoff/Stadt Hagen)

Der freiraumplanerische Realisierungswettbewerb für den SeePark


Für die Planung, die insbesondere vor dem Hintergrund der IGA 2027 eine verbindliche Terminsicherheit mit sich bringen muss, wurde ein freiraumplanerischer Realisierungswettbewerb durchgeführt. Der Wettbewerb sichert die hoch angesetzten Ansprüche der Planung. Ein geregelter Wettbewerb mit einer Vielzahl von Planungsbüros ermöglicht es, durch eindeutige Beurteilungskriterien die Eckdaten für die Bau- und Betriebskosten bei unterschiedlichen Lösungen aufzuzeigen, so dass das langfristig wirtschaftlichste und planerisch attraktivste Ergebnis prämiert und realisiert werden kann.


Durch den großen Teilnehmerkreis (15 internationale Teilnehmer) eines Wettbewerbs kann die bestmögliche Qualität im Hinblick auf Funktion und Gestaltung für das Südufer erarbeitet werden, welches schlussendlich bis zur IGA 2027 eine Umsetzung finden kann. Darüber hinaus wurden in der Aufgabenstellung für den SeePark Entwicklungsperspektiven mit einer Bandbreite an Optionen für die Zeit nach der IGA 2027 aufgezeigt. Für dieses anspruchsvolle Wettbewerbsverfahren, welches regelkonform nach der Richtlinie für Planungswettbewerbe (RPW 2013) durchgeführt wurde, wurde ein erfahrenes externes Planungsbüro beauftragt (ISR – Innovation in Stadt und Raum GmbH), welches das Wettbewerbsverfahren zusammen mit der Verwaltung ausgearbeitet und begleitet hat.


Grundlage für den Wettbewerb bildete die Rahmenplanung des Landschaftsarchitekturbüros Gasse | Schumacher | Schramm aus Bremen. Bei dem SeePark-Konzept sollen einzelne Module, sogenannte „Aktionsfenster“, welche auf der Fläche zu Aktivitätsbereichen entwickelt werden, den Realisierungsfortschritt staffeln und koordinieren. Darüber hinaus soll ein Großteil der 20 ha großen Industriebrache eine Rückführung der Natur erfahren und zu einem ökologisch wertvollen Landschaftsraum entwickelt werden.


Der Wettbewerb und die damit einhergehende Entwurfsplanung bilden die Grundlage für eine zukünftige Kofinanzierung des SeeParks über Fördermittel. Die konkreten Inhalte des SeePark-Konzeptes wurden im Zuge des freiraumplanerischen Realisierungswettbewerbes erarbeitet, sodass auf der Grundlage dieser Planungen nachfolgende Förderanträge gestellt werden können. An der finanziellen Förderung für den SeePark wird zurzeit intensiv gearbeitet. Es kommen für die Umsetzung der Maßnahmen Fördermittel aus unterschiedlichen Fördertöpfen wie z.B. des Landes, des Bundes sowie der EU in Betracht.


Zur Preisgerichtssitzung am 30.08.2023, an der verschiedene qualifizierte Landschaftsarchitekten und lokale Entscheidungsträger teilnahmen, wurden insgesamt elf Wettbewerbsbeiträge einer fachlichen Prüfung in drei Wertungsrunden unterzogen. Letztendlich wurden die ersten drei Plätze sowie zwei Anerkennungen vergeben. Alle Beiträge wurden anschließend in einer Ausstellung der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Die Preisträger lauten:


  • 1. Preis: PLANORAMA Landschaftsarchitektur | Berlin
  • 2. Preis: TREIBHAUS Landschaftsarchitektur | Hamburg
  • 3. Preis: wbp Landschaftsarchitekten | Bochum
  • Anerkennung: GREENBOX Landschaftsarchitekten | Köln
  • Anerkennung: SOWATORINI Landschaft | Bochum

Dokumentation des Wettbewerbs mit allen eingereichte Beiträgen

Der Gewinnerentwurf im Detail

Der Entwurf orientiert sich an bestehenden Wegeverbindungen und führt die Trennung von Bestands- und Sukzessionswald fort. (Foto: PLANORAMA)

Die Entscheidung fiel auf das Konzept des Berliner Landschaftsarchitekturbüros PLANORAMA. Die Jury lobte insbesondere, dass der Entwurf sich in seinem Wegenetz an den vorhandenen Strukturen orientiert und diese sinnvoll ergänzt. Auf diese Weise bleibt die gewachsenenen Landschaftsbereiche aus Bestands- und Sukzessionswald erhalten. Ziel ist es den Hengsteysee an ausgewählten Orten (den Aktionsfenstern) den Besucher*innnen zugänglich zu machen und gleichzeit schutzwürdige Bereich für Flora und Fauna zu schaffen. Darüber hinaus sind zusätzliche Erlebnispfade geplant, welche auf ausgewählten Wegen den Landschaftsraum erfahrbar machen. Der Ruhrtalradweg wird im hinteren Bereich von der Dortmunder Straße aus geführt und tritt erst im Aktionsfenster II direkt ans Ufer des Sees. Die Anreise soll möglichst mit dem öffentlichen Personennahverkehr oder dem Fahhrad erfolgen. Der vorhandene Parkraum wird punktuell erweitert.

Das markanteste Highlight im SeePark bildet die ausladene und teilweise begrünte Treppenanlage im Aktionsfenster II. Ergänzt wird dieser Bereich durch ein breit gefächertes Angebot an Spiel- und Sportanlagen. Diese laden zum Verweilen im SeePark ein. Auch eine kleine Veranstaltungsfläche ist vorhanden, auf der z.B. ein Markt oder eine Aufführung stattfinden kann. Darüber hinaus ist die Bereitstellung eines gastronomischen Angebotes vorgesehen. Das Aktionsfenster III fokussiert sich thematisch mehr mit dem Wald und eine ruhigere Gestaltung. Geplant sind ein Waldspielplatz und eine große Waldlichtung. Die Eingangssituation im Nordosten bildet der erweiterte und begrünte Parkplatz an der Dortmunder Straße. Auch der beliebte „Bikertreff“ soll nach Möglichkeit in das neue Konzept integriert werden. Weitere Spielgelegenheiten und eine kleine Uferplattform ergänzen den Bereich um das Aktionsfenster IV.

Als nächster Arbeitsschritt erfolgt die Durchführung eines Verhandlungsverfahrens zwischen der Stadt Hagen und dem Gewinnerbüro. Daran schließt sich die Weiterbeauftragung zur konkreten Ausarbeitung des Wettbewerbsbeitrages bis hin zur Ausführungsplanung. Durch den modularen Aufbau des SeePark-Konzeptes muss der Park nicht in einem Schritt realisiert werden, sondern je nach Schwerpunktsetzung der jeweiligen Förderzusagen.


Der Wettberbsbeitrag des Gewinners des freiraumplanerischen Realisierungswettbewerbes und das Protokoll der Preisgerichtssitzung stehen hier zum Download bereit:


Mehr zum SeePark Hengstey

Aktueller Projektstand

  • Durchführung eines Verhandlungsverfahrens gem. Vergabeverordnung
  • Weiterbeauftragung des Gewinnerbüros mit der Konkretisierung ihres Entwurfes
  • Die Umsetzung erfolg modular auf Basis der jeweiligen Förderzusagen