Der Weg zum Freiraumkonzept SeePark
Im Zuge der IGA 2027 stellt der SeePark Hengstey eines der Hauptprojekte der Stadtentwicklung in Hagen dar. Aber auch darüber hinaus besitzt der Park als Eingangssituation in das Mittlere Ruhrtal eine hohe Bedeutung für die Region. Oberstes Ziel ist es, mit dem SeePark ein ganzheitliches Angebot für den regionalen und überregionalen Tourismus sowie die Freizeit und Naherholung am Hengsteysee zu schaffen. Besonderes Augenmerkt liegt aber auch auf der interkommunalen Verknüpfung und der Optimierung der Radwegeverbindungen des Ruhrtals.
Die Lage am Hengsteysee mit den Sichtachsen zum Koepchenwerk auf der nördlichen Seeseite sowie das Kaiser-Wilhelm Denkmal bilden einen einzigartigen Landschaftsraum der bereits heute intensiv für Sport- und Freizeitaktivitäten genutzt wird. Der SeePark mit dem SeeBad und dem gegenüberliegenden Koepchenwerk auf Herdecker Seite sollen zukünftig ein Ensemble bilden, welches als östliches Eintrittstor in die Flusslandschaft Mittleres Ruhrtal einen Vorgeschmack auf weitere Sehenswürdigkeiten und touristische Highlights entlang der Ruhr bietet.
Das Konzept sieht vor, die Fläche am Südufer des Hengsteysees zu einem qualitativ wertvollen Freiraum umzuwandeln, der mit seinem multifunktionalen Raumkonzept unterschiedlichste Nutzungen verknüpft. Dazu zählen z. B. die Erlebbarkeit durch „Zugänge zum See“, moderne Sportflächen, Gastronomie, ein Familienpark mit Spielplätzen, sowie Erlebnisflächen, welche die Themen Gartenkunst, Natur- und Umweltbildung sowie Industriekultur bedienen. Die Förderung der Biodiversität durch die Rückführung von alten Lebensräumen sowie die Schaffung von neuen Biotopen soll hierbei einen wesentlichen Bestandteil in dem Konzept darstellen. Der SeePark als ein freizeitorientierter Grün- und Erholungsraum soll die Bedürfnisse und Ansprüche unterschiedlicher Nutzergruppen abdecken.
Es ist vorgesehen hier die Anreise auch ohne Auto zu ermöglichen. Hierfür ist bereits die Stärkung der Radwegeverbindungen innerhalb von Hagen geplant (z.B. Volmebrücke). Ebenfalls bildet der Ausbau der Infrastruktur im öffentlichen Personennahverkehr und Schienenverkehr mit einem neuen Haltepunkt eine Möglichkeit den SeePark besser zu erschließen. Dies gilt es im weiteren Verlauf der Planung näher zu untersuchen.
Das in einer Machbarkeitsstudie erarbeitete SeePark Konzept setzt sich aus unterschiedlichen Sequenzen zusammen und sieht eine modulare Vorgehensweise bei der Entwicklung der Fläche vor. Aufgrund der Größe des ca. 20 ha großen Areals und der vielfältigen Ansprüche, die sich u.a. aus der aufwändigen Sanierung der Altlasten auf der Fläche ergeben, ist die Umsetzung eines hierfür speziell abgestimmten Maßnahmenkonzeptes bis zur IGA vorgesehen.
Langfristiges Ziel ist es, mit dem Leuchtturmprojekt SeePark eine nachhaltige Entwicklung am Standort anzustoßen, welche auch über die IGA hinaus weitergeführt werden soll, um insbesondere für die Stadt Hagen aber auch für die gesamte Metropole Ruhr ein neues Highlight zu setzen.
Die folgenden Maßnahmenbausteine sollen mit ihren potentiellen Förderschwerpunkten eine modulare Umsetzung ermöglichen. Ihre aufgeführte Rangfolge stellt eine mögliche Priorisierung von Modulen zur Verwirklichung des SeePark-Konzeptes bis zur IGA dar:
- Machbarkeitsstudie (Überprüfung von Maßnahmenbausteinen für IGA 2027): Machbarkeitsüberprüfung von Maßnahmenbausteinen mit Zeit- und Ablaufplanung zur Realisierung des SeePark-Projektes bis zur IGA 2027 sowie die Grundlagenerarbeitung mit entsprechender freiraumplanerischer Rahmenplanung (Grundlage für den freiraumplanerischen Wettbewerb).
- Altlastensanierung: Das ca. 20 ha große Plangebiet (ehemaliges Rangierbahnhofgelände der DB) weist ein großflächiges Altlastenvorkommen auf. Für eine zukünftige Nutzung als Freizeitanlage bedarf es einer umfassenden Altlastensanierung.
- Fuß- und Radwege SeePark (Ausbau Ruhrtalradweg): Qualifizierung der Wegetrassen als „Wasser- und Raumerlebnis“ entlang der Strecke, Aussichtspunkte und Rast- und Verweilorte schaffen, aufwerten und barrierefreie Infrastruktur errichten.
- Freizeit- und Parkanlage (Freiraumplanerischer Wettbewerb): Die Schaffung einer Parkanlage für Sport- und Freizeitaktivitäten ist ein wesentlicher Bestandteil des Gesamtprojektes und soll in entsprechenden Maßnahmenpaketen bis zur IGA 2027 umgesetzt werden. Hierzu zählen in erster Linie Freianlagen, die zur Steigerung der Aufenthaltsqualität im SeePark beitragen und die unterschiedlichen Nutzergruppen ansprechen, wie z.B. Spielplätze, moderne Sportflächen. Auf der Grundlage der Ergebnisse der Machbarkeitsstudie (freiraumplanerische Rahmenplanung) erfolgt im nächsten Schritt für die Ausgestaltung der zukünftigen SeePark Fläche die Ausschreibung eines freiraumplanerischen Wettbewerbs.
- Bereich für Wassersport (Qualifizierung):Möglichkeiten für Wassersporttätigkeiten (Segelboote, Kajaks, SUP‘s, etc.) verbessern, das Angebot erweitern und die Wasserfläche wieder erlebbar machen.
- Umweltbildung, Natur- und Klimaschutz: Erlebbarkeit der einzigartigen Natur- und Lebensräume am „Ökosystem Hengsteysee“. Förderung der Biodiversität und Schaffung von neuen Lebensräumen auf den sanierten Flächen und deren Erschließung durch Wege und neue Naturerlebnispfade (Besucherlenkung, sanfter Tourismus) für Maßnahmen zur Umweltbildung und zum Klimaschutz.
- Geschichte und Zukunft Hengsteysee erlebbar machen: Den geschichtsträchtigen Standort in Erinnerung zu rufen und wieder erlebbar zu machen (z.B. Historisches Erlebnispfadkonzept, Kunst Objekte mit historischem Hintergrund, virtueller Rundgang in die Geschichte/Zukunft („timeride“, augmented Reality).
- Fördermittelaussichten IGA: Es laufen intensive Gespräche über die möglichen Fördermittelzugänge mit der IGA Gesellschaft und Bezirksregierung, um das Förderpotential zu bestimmen. Es wird derzeitig eine umfassende Fördermittelaquise für einzelne Teilmaßnahmen durchgeführt (z.B. Altlastensanierung). Die Regularien der in Frage kommenden Förderprogramme werden dabei berücksichtigt und die Projektplanungen entsprechend formuliert und priorisiert.
Das Freiraumkonzept zum SeePark
Das 2021 durch das Büro Gasse | Schumacher | Schramm erarbeitete Freiraumkonzept bildete für die kommenden zwei Jahre die Planungsgrundlage für die weitere Ausgestaltung des SeePark. Das Konzept identifiziert vier Freizeitfenster, die jeweils unterschiedliche Schwerpunkte für den zukünftigen Park bilden. Verbunden werden diese Bereiche über den Ruhrtalradweg. Das Freizeitfenster I liegt den Schwerpunkt auf den Bereich Wassersport. Hier befindet sich gegenwärtig der Kanuclub und die DLRG (s. u.). Im Freizeitfenster II soll zukünftig eine Mischung aus attraktiver Freizeitnutzung und Naherholung im Grünen stattfinden. Auch die geplante Panorama-Zip-Line soll hier vom Bereich des Koepchenwerks aus kommend enden. Im Freizeitfenster III könnten ein Waldcafé und weitere Spiel- und Freizeitmöglichkeiten entstehen. Das Freizeitfenster IV bildet mit dem bestehenden Parkplatz an der Dortmunder Straße den nordöstlichen Eingangsbereich in den SeePark. Das Freiraumkonzepte bildete die Grundlage für den darauf aufbauenden Freiraumplanerischen Realisierungswettbewerb.
Freizeitfenster I - Bereich Wassersport
Als ein Teilabschnitt des gesamten SeePark Konzeptes bildet der Bereich „Wassersport“ (Freizeitfenster I) für den zukünftigen SeePark einen wichtigen Baustein im Gesamtkonzept. Dieser wurde in der planerischen Abfolge, auch aufgrund des planungsrechtlichen Erfordernisses des laufenden Bebauungsplanverfahrens, prioritär betrachtet. Das Ziel war es eine Rahmenplanung für diesen Bereich zu entwickeln, welche für die weiteren Schritte eine planerische Vorgabe bilden soll. Die Entwicklung bezieht sich hierbei in erster Linie auf die Neuordnung und Qualifizierung der vorhandenen Nutzung. Der „Bereich Wassersport“ ist durch die Nutzung des KanuClubHagen 1953 e.V. sowie der hiesigen DLRG Ortsgruppe geprägt. Ziel der Rahmenplanung war es, die Ansprüche und Restriktionen der derzeitigen Nutzung sowie dessen Nutzer des Bereichs mit den zukünftigen Maßnahmen des SeePark-Konzeptes zu vereinen. Hierzu zählen primär der Ausbau des Ruhrtalradweges sowie eine Trennung und Optimierung des Geh- und Radwegs sowie die Planung einer gesicherten Erschließung. Planerische Herausforderungen ergeben sich hierbei in erster Linie mit der Übereinkunft und Einbindung der derzeitigen Nutzer und ihrer spezifischen Anforderungen wie z.B. Zugänge zum Wasser, Steganlagen und Andienungsmöglichkeiten an die Streckenführung des Ruhrtalradweges etc. Ebenfalls galt es mit der Planung die historisch gewachsene freiraumplanerische und städtebauliche Gestalt des Abschnittes neu zu ordnen und in nutzungsspezifische Kernbereiche zu gliedern sowie Missstände zu beheben.
Nicht nur in diesem Abschnitt, sondern entlang des gesamten Südufers mangelt es an qualifizierten öffentlichen Bereichen wie z.B. Slipstellen für Segelboote, die es erlauben, den Hengsteysee für Wassersporttätigkeiten (Segelboote, Kajaks, SUP‘s, etc.) zu nutzen. Darüber hinaus fehlt es an Slipmöglichkeiten für Wasser- bzw. Rettungsfahrzeuge der Hagener Feuerwehr oder der DLRG. Eine entsprechende Infrastruktur ist die Voraussetzung, um eine sichere Andienung der Wassersportgeräte und Umstiege ins Wasser zu gewährleisten. Ebenfalls gilt es, das Angebot für Wassersportler zu erweitern und die Wasserfläche besser erlebbar zu machen. Maßnahmen, die im Zuge der Rahmenplanung für den Bereich neu zu entwickeln sind, wurden wie folgt formuliert:
- Ausbau und Qualifizierung eines Bereiches für Wassersportaktivitäten (in Kooperation mit DLRG und ansässigen Vereinen)
- Herstellung einer öffentlichen Slipstelle für Wassersportler (Segel- und Ruderboote etc.), die eine entsprechende Andienung ermöglicht
- Schaffung von Wohnmobil- und Campingmöglichkeiten (ggf. Mietzelte, -einheiten) am Ufer
- Ertüchtigung der Infrastruktur
- Neuordnung und Qualifizierung der bestehenden Nutzungsbereiche
Mehr zum SeePark Hengstey
- Überblick
- Freibad Südufer Hengstey
- Vorplanungen zum SeePark
- Freiraumplanerischer Realisierungswettbewerb
- Panorama-Zip-Line Hengstey
- Ruhrtalradweg
Aktueller Projektstand
- Freizeitfenster I Wassersport: Aufstellung von Bebauungsplan Nr. 2/20 (697) Teil 2 Freizeitareal Familienbad Hengstey
- die Aufstellung weiterer Bebauungspläne ist geplant