v.l.: Thomas Spruth, Hermann Backhaus, Timothy Stockmann, Thomas Köhler, Ralf Quardt, Dr. André Erpenbach, Stephanie Krause und Kai Gockel freuen sich über den Startschuss zum Projekt „Gießkannenheld:innen Hagen“. (Foto: Karla Koball/Stadt Hagen)

Gemeinsam gießen für das Klima: Startschuss zum Projekt „Gießkannenheld:innen Hagen“

28. März 2025 – Viele Hagenerinnen und Hagener möchten sich aktiv für ihre Stadt und den Erhalt des Stadtgrüns engagieren – besonders in Zeiten zunehmender Hitzewellen und Trockenheit. Eine einfache und nachhaltige Möglichkeit dafür bietet die Initiative „Gießkannenheld:innen Hagen“, die am gestrigen Donnerstag, 27. März, die erste Bewässerungsstation am AllerWeltHaus in Betrieb genommen hat. Mit der Installation des 1.000-Liter-Wassertanks, der gesammeltes Regenwasser zur Bewässerung der Bäume im Dr.-Ferdinand-David-Park bereitstellt, ist gleichzeitig die Bewässerungssaison 2025 eröffnet.


Beim Gießen von Bäumen stellt sich oft die Frage nach einer geeigneten Wasserquelle. Niemand möchte schwere Gießkannen über lange Strecken zum Baum tragen oder kostbares Leitungswasser verschwenden. An diesem Punkt setzt das Projekt an. Das Prinzip: Wasser sammeln, wenn es regnet und damit Bäume gießen, wenn es zu trocken ist. Dafür stellt die Initiative, die von der Freiwilligenzentrale Hagen und der Stadt Hagen mit Unterstützung des Rotary Clubs Hagen getragen wird, allen engagierten Bürgerinnen und Bürgern kostenfrei neben Gießkannen auch Regenwassertanks zur Verfügung. Ob Privatpersonen, Vereine, Schulen, Kitas, Kirchengemeinden, Seniorenheime, Unternehmen oder auch Wohnungsbaugesellschaften – alle Hagenerinnen und Hagener können sich beteiligen. „Die ‚Gießkannenheld:innen‘ sind ein wertvolles Projekt, das die Stadtgesellschaft aktiv in die Klimafolgenanpassung einbindet und ehrenamtliches Engagement stärkt“, freut sich Thomas Köhler, Leiter des Umweltamtes der Stadt Hagen, über den Start der Aktion. „Durch das Sammeln und Nutzen von Regenwasser tragen wir dazu bei, Stadtbäume in Trockenperioden zu erhalten und entlasten gleichzeitig die Kanalisation bei Starkregenereignissen – ein wichtiger Schritt hin zu einer klimaresilienten Schwammstadt“. Stephanie Krause, Leiterin der Freiwilligenzentrale Hagen, ergänzt: „Wenn die Bürgerinnen und Bürger das Angebot annehmen und mithelfen, die Bäume in unserer Stadt zu gießen, entstehen nicht nur grüne Oasen, sondern auch neue Begegnungen und ein stärkeres Wir-Gefühl.“


Selbst bewässern oder Platz für Wassertank bereitstellen

Ob Gießkannenheldin beziehungsweise -held oder Platzschenkerin beziehungsweise -schenker: Jetzt sind alle gefragt, die sich aktiv an der Bewässerung von Bäumen beteiligen möchten. Die Gießkannen zum Gießen von Bäumen und Sträuchern in der Nachbarschaft stehen kostenlos und solange der Vorrat reicht zur Verfügung. Wer einen geeigneten Standort mit Regenfallrohr besitzt, kann zudem einen 1.000-Liter-Wassertank kostenfrei bereitgestellt bekommen. Dieser bleibt in der Verantwortung der Platzschenkerinnen und Platzschenker. Ein geeigneter Standort für die Aufstellung benötigt eine Mindestfläche von 1,5 mal 1,5 Metern in unmittelbarer Nähe eines Regenfallrohrs sowie eines zu bewässernden Baumes. Die Freiwilligenzentrale Hagen und das Umweltamt der Stadt Hagen koordinieren die Aufstellung der Tanks und stellen das erforderliche Zubehör bereit. Nach der fachgerechten Installation gehen diese in den Besitz der jeweiligen Platzschenkerinnen und -schenker über. Da die Anzahl der verfügbaren Tanks begrenzt ist, erfolgt die Installation schrittweise. Das Netzwerk bittet daher um Verständnis und Geduld. Finanziell unterstützt wird das Projekt durch den Rotary Club Hagen. Thomas Spruth und Hermann Backhaus vom Vorstandsteam des Rotary Club Hagen Gemeindienst betonen: „Wir waren von Anfang an mit Begeisterung dabei. Das Projekt leistet einen wertvollen Beitrag zum Schutz der Stadtbäume und schafft gleichzeitig Bewusstsein für die Bedeutung von Wasser und Stadtgrün.“ Neben der finanziellen Förderung engagieren sich die Mitglieder des Clubs auch aktiv bei Aktionen vor Ort.


Wie geht es weiter?

Das langfristige Ziel ist der Aufbau eines flächendeckenden Netzes an Wasserquellen, um die Bewässerung der Bäume effizient und nachhaltig zu sichern. „Im Frühjahr sollen acht weitere Wassertanks in den Stadtbezirken Hagen-Mitte und Hagen-Nord aufgestellt werden. Hierzu stehen wir in engem Austausch mit Grundstückseigentümerinnen und -eigentümern“, erklärt Kai Gockel vom Umweltamt der Stadt Hagen. „Das Projekt soll langfristig auf alle Stadtbezirke ausgeweitet werden. Gleichzeitig suchen wir weitere Freiwillige, die eine Gießpatenschaft übernehmen – mit eigenem oder ohne eigenen Wassertank.“


Demnächst werden zudem Hinweise zur aktuellen Wasserversorgung der Stadtbäume auf einem digitalen Stadtplan einsehbar sein. Im Rahmen des Projektes „klimakommune.digital“ ist geplant, hierfür an mehreren Bäumen Bodenfeuchtesensoren zu installieren.


Interessierte können sich online auf der Internetseite www.hagen.de/giessen registrieren. Dort sind außerdem weitere Informationen zur Initiative zu finden. Bei Fragen steht das Umweltamt der Stadt Hagen per E-Mail an giessen@stadt-hagen.de zur Verfügung.