
(v.l.n.r.): Frederik Kowalski (VB 4), Thomas Köhler (Leiter Umweltamt), Thomas Lichtenberg (Leiter FB Öffentliche Sicherheit und Ordnung) und Julia Backhaus (VB 4) stellen die Tauben-Kampagne der Stadt Hagen vor. (Foto: Aaron Schlütter/Stadt Hagen)
„Füttern ist keine Liebe“: Stadt Hagen stellt Kampagne gegen das Füttern von Tauben vor
7. April 2025 – Nicht artgerechtes Futter macht Tauben krank und sorgt für mehr Dreck in der Stadt – doch auch unkontrolliertes artgerechtes Füttern ist nicht gut für die Tiere. Um darauf aufmerksam zu machen, startet die Stadt Hagen eine Kampagne mit dem Motto „Füttern ist keine Liebe“.
Im Rahmen der Kampagne informiert die Stadt Hagen auf verschiedenen Wegen darüber, dass Bürgerinnen und Bürger die Tauben nicht füttern sollen. Dazu gehören Postkarten, die von Einzelhändlern verteilt oder ausgelegt werden können, auf denen eine Taube auf das Problem hinweist. Zusätzlich klärt die Stadt Hagen auf ihren Kanälen in den Sozialen Medien unter #fütternistkeineliebe darüber auf, unter anderem in kurzweiligen Videos, in denen die Tauben selbst ihre Situation schildern. Ausführliche Informationen zu den Stadttauben und dem Taubenkonzept der Stadt Hagen sind auf der Seite www.hagen.de/tauben zu finden.
Warum keine Tauben füttern?
Die rund 3000 in Hagen lebenden Tauben benötigen kein zusätzliches Futter, weil Mitarbeitende der Stadt Hagen sie artgerecht füttern. Obwohl das Füttern von Tauben sicher gut gemeint ist, schadet es den Tieren und dem Stadtbild. Denn Tauben werden durch ungeeignetes Futter oder weggeworfene Essensreste krank, leiden und bekommen Durchfall, mit dem sie die Stadt verdrecken.
Zusätzlich sind Tauben sehr ortstreue Tiere. Wenn sie an den geeigneten Stellen wie an Taubenhäusern gefüttert werden, halten sie sich dort auf und setzen dort ihren Kot ab. Wenn sie jedoch in der Stadt gefüttert werden, hoffen sie auf mehr Futter und ziehen dorthin. Auf der Suche nach Futter belästigen sie Menschen auf der Straße sowie in Geschäften und verteilen ihren Kot. Fütterungen können außerdem weitere Tauben aus der Umgebung anziehen. Die so entstehende Überpopulation hat weitere negative Folgen für die Tiere. Der steigende Konkurrenzkampf um die wenigen Nistplätze führt zu einem aggressiven Verhalten untereinander. Weil die Eltern möglicherweise nicht mehr genug Nahrung finden oder Schutz bieten können, verringert sich die Überlebenschance für Küken und mehr Tauben leiden. Somit schadet auch artgerechtes Futter den Tieren, dem Stadtbild sowie den Menschen in Hagen. Wer Tauben in Hagen eigenständig füttert, handelt ordnungswidrig und muss mit Ordnungsgeldern rechnen.
Das Taubenkonzept der Stadt Hagen
Das Taubenkonzept der Stadt Hagen steht auf drei Säulen, die zusammen ein solides Fundament für ein zukünftig harmonisches Zusammenleben von Menschen und Tauben in Hagen bilden. Die erste Säule bilden die Taubenhäuser und die Taubenpille Ovistop. Der größte Vorteil der Taubenhäuser ist, dass die Eier der Tauben dort im Gegensatz zu wilden Nestern gut erreichbar sind. So können die Eier durch Attrappen ersetzt und die starke Fortpflanzung tierfreundlich eingedämmt werden. Außerdem halten sich die ortstreuen Tiere so überwiegend an den Häusern auf und stören nicht an anderer Stelle. Zudem erhalten die Tauben dort saubere Nistplätze, artgerechtes Futter und Wasser. Neben den vorhandenen Standorten sind weitere Taubenhäuser in Hagen geplant, um die Tiere gut zu versorgen, sie aus der Stadt zu ziehen und ihre unkontrollierte Fortpflanzung zu regulieren. Die Taubenpille verhindert die Entwicklung von Taubenküken im Ei. Der Einsatz der Pille ist vor allem dort angebracht, wo viele Tauben leben und die Aufstellung eines Taubenhauses nicht möglich ist. Durch Taubenhäuser und die Taubenpille kann der Taubenbestand also artgerecht verkleinert werden.
Die zweite Säule des Hagener Taubenkonzeptes bilden kontrollierte Fütterungen. Das kontrollierte Füttern in Taubenhäusern und an bestimmten Futterplätzen mit schrittweiser Reduzierung der Futtermenge trägt ebenfalls zu einer geringeren Fortpflanzungsrate bei. Falsches Futter kann bei den Vögeln sogar Schmerzen verursachen.
Die dritte und letzte Säule bildet das tierschutzgerechte Vergrämen. Um die Tauben in die Taubenhäuser zu bringen, ist es wichtig, dass wilde Brutplätze tierschutzgerecht geschlossen werden. Vergrämte Tauben sollen sich idealerweise an vorgesehenen Stellen wie Taubenhäusern niederlassen, wo Zugriff auf die Nester besteht, sodass die Eier durch Kunsteier ersetzt werden können. Wer wild brütende Tauben auf dem Balkon, Dachboden oder an sonstigen Stellen findet, sollte sich an die untere Tierschutzbehörde oder die ortsansässigen Tierschutzvereine wenden.
Wie können Bürgerinnen und Bürger den Tauben helfen?
Die Tauben nicht zu füttern, Essensreste in Mülleimern zu entsorgen und mit Bekannten darüber zu sprechen, sind gute erste Schritte, die den Tauben und dem Stadtbild schon enorm helfen. Wer noch mehr für die Tauben tun oder das Konzept unterstützen möchte, kann sich per E-Mail an umweltamt@stadt-hagen.de wenden.
Wer Hilfe braucht, weil auf dem eigenen Dachboden viele Tauben leben, kann sich an derselben Stelle zur tierschutzgerechten Vergrämung der Tauben beraten lassen. Wenn jemand den eigenen Dachboden zur Versorgung der Tauben zur Verfügung stellen möchte, würde das dem Gesamtkonzept ebenfalls sehr helfen, insbesondere an Stellen, wo eine Errichtung eines Taubenhauses mangels geeigneten Platzes schwierig ist wie in Bahnhofsnähe oder in der Körnerstraße.
Langfristig soll der Bestand auf eine kleine gesunde Taubenpopulation reduziert werden. Die Tauben sollen an betreuten Schlägen leben und sich nicht mehr an unerwünschten Orten aufhalten. Außerdem sollen die Tauben ihren Kot vorwiegend an den Schlägen absetzen, wodurch die Umgebung sauberer bleibt. So können Menschen und Tauben harmonisch in Hagen zusammenleben.
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