Ein Online-Bildungsformat bieten das KI Hagen und das DGB-Bildungswerk NRW am 27. Februar an. (Foto: pixabay/jonathansautter)

„Ein ganz gewöhnlicher Jude“: KI veranstaltet interaktives Online-Format

1. März 2024 – Eine Theaterinszenierung verbunden mit einem interaktiven Abendgespräch: Dieses ungewöhnliche Online-Format hat das Kommunale Integrationszentrum (KI) der Stadt Hagen gemeinsam mit dem DGB-Bildungswerk NRW am vergangenen Dienstag, 27. Februar, organisiert. Der Schauspieler, Dozent und künstlerische Leiter des „theaterkunstkoeln“, Andreas Schmid, hat im Rahmen der Veranstaltung, angelehnt an die Inszenierung „Ein ganz gewöhnlicher Jude“ von Charles Lewinsky, die jüdisch-deutsche Geschichte mit der offenbar nie endenden Identitätsdebatte im Einwanderungsland Deutschland verwoben. Das Format richtete sich an Lehrkräfte, Schulsozialarbeitende und pädagogisch Beschäftigte der schulischen und außerschulischen Bildungsarbeit.


Die Online-Veranstaltung begann mit einem Ausschnitt der Inszenierung, in der Andreas Schmid als Emanuel Goldfarb auftrat. In dieser Rolle ließ er die 13 Zuschauenden an seiner Vergangenheit und seinen Erfahrungen teilhaben. Dabei irritierte er das Publikum mit seinen Gewohnheiten im Umgang mit Erinnerungskultur. „Ein ganz normaler Mensch möchte ich sein, ein ganz normaler Jude. Der Philosemit umarmt. Der Antisemit würgt. Beides nimmt mir die Luft“, so Emanuel Goldfarb. Die provokante und emotionale Darstellungsform hinterließ bei den Teilnehmenden verschiedene Gefühle. Nach der Inszenierung folgte ein Abendgespräch mit dem Schauspieler, in dem auch Erfahrungen mit antisemitischen Vorfällen im Schulalltag thematisiert wurden. Die Idee zu der Darstellung ist während der Coronapandemie entstanden. Diese hat Andreas Schmid ursprünglich als Einpersoneninszenierung für Schulen, Tagungen und Messen entwickelt. So lobten am Ende der Veranstaltung viele der Teilnehmenden das Format und äußerten ihr Interesse für eine Inszenierung an ihren Schulen. „Vielen Dank für die Präsentation des Theaterstücks und die sehr interessante Darstellung. Es hat mir sehr gut gefallen und lädt dazu sein, zu reflektieren, nachzudenken und sich noch einmal aus einer anderen Perspektive mit dem Thema auseinanderzusetzen“, schrieb ein Teilnehmer im Chat. „Eine sehr gute Organisation und sehr interessanter Inhalt. Das könnte ich mir sehr gut an unserer Schule vorstellen“, sagte eine Lehrerin.


Rückfragen zur Veranstaltung können per E-Mail an Marion Rosenberg, KI der Stadt Hagen, unter marion.rosenberg@stadt-hagen.de gestellt werden.