Visualisierung des zukünftigen Ruhrtalradweges im Bereich des Kanuclubs. (Foto: Schramm + Partner Landschaftsarchitektur, A. Gärtner und O. Christ)

SeePark Hengstey: Erster Bauabschnitt wird mit 1,5 Millionen Euro gefördert

26. Januar 2023 – Seit Anfang des Jahres liegt der Stadt Hagen der Bescheid über die Förderung der Maßnahme „Qualifizierung des Ruhrtalradweges am Hengsteysee in Hagen im Zuge der IGA 2027“ vor: Mit einer Fördersumme von 1.490.000 Euro erhält der insgesamt circa 900 Meter lange Abschnitt des Ruhrtalradweges zwischen Laufwasserkraftwerk und DLRG am Südufer des Hengsteysees eine getrennte Wegeführung für Fußgängerinnen, Fußgänger und Radfahrende, drei neue Rastplätze sowie eine weitestgehend neue Wegedecke.


Die Aufwertung des Ruhrtalradweges wird im Rahmen des Regionalen Wirtschaftsförderungsprogramms des Landes Nordrhein-Westfalen zu 80 Prozent gefördert. „Die Förderung für diesen Bauabschnitt des zukünftigen SeeParks am Hengsteysee bildet den ersten Schritt in Richtung Internationale Gartenschau (IGA) 2027“, sagt Henning Keune, Baudezernent der Stadt Hagen. „Wir freuen uns, dass es weitergeht!“ Zusammen mit der Neugestaltung am Freizeitbad Hengstey und dem neuen Strandbereich mit einzigartiger Stegkonstruktion führt der neue Ruhrtalradweg zu einer erheblichen Qualitätssteigerung am See.


Ausbau des Ruhrtalradweges durch Rat beschlossen

Schon heute ist die Wegetrasse im Umfeld des Freizeitbades durch eine hohe Auslastung zahlreicher Nutzer geprägt und führt an sonnigen Tagen zu hohem Konfliktpotential. In diesem Zusammenhang wurde durch den Rat der Stadt Hagen im Juni 2022 beschlossen, den Ruhrtalradweg auszubauen, um die Qualität am See zu verbessern. „Zur Erhöhung der Sicherheit wurde die Trennung der Verkehre durch einen separaten Rad- und Fußweg sowie die Schaffung von einigen Rastplätzen geplant“, erläutert Henning Keune. Diese Wegeführung soll zukünftig im weiteren Verlauf des SeeParks fortgeführt werden und das gesamte Südufer qualitätvoll und komfortabel erschließen. Der zweite Bauabschnitt erfolgt im Zuge der SeePark-Planung durch das Planungsbüro PLANORAMA aus Berlin und soll bis zur IGA 2027 fertiggestellt sein. PLANORAMA hatte im Herbst 2023 den durch die Stadtverwaltung initiierten Planungswettbewerb für den SeePark gewonnen.


Baumfällarbeiten im Februar

Einen wesentlichen Baustein zur Aufwertung der derzeitigen Wegeführung bildet die Verbesserung der Einsehbarkeit und die damit verbundene Verbreiterung der Trasse. Um das Baufeld freizumachen, müssen bestehende Gehölze gefällt werden. Diese werden zugleich vollumfänglich kompensiert. Ersatzpflanzungen dieser Maßnahme für Bäume erfolgen teilweise über das übliche Maß hinaus nach Vorgaben der Baumpflegesatzung. Die Planung der Ersatzpflanzungen erfolgt in enger Abstimmung mit der Unteren Naturschutzbehörde der Stadt Hagen. Nach Maßgabe der städtischen Baumpflegesatzung ergeben sich zehn ersatzpflichtige Bäume für die gesamte Maßnahme, die durch 16 Neupflanzungen ersetzt werden. Die Baumfällarbeiten finden voraussichtlich im Februar 2024 statt.


Amerikanische Roteiche muss gefällt werden

Zum Ausbau des neuen Fuß- und Radweges muss im Bereich des Kanu Clubs Hagen eine Amerikanischen Roteiche entfernt werden. „Die Amerikanische Roteiche ist durch ihren prägnanten Standort mitten auf dem Weg stadtbekannt“, sagt Baudezernent Hennig Keune. „Daher gab es natürlich die Überlegung, den Baum zu erhalten.“ Das gebietsfremde Gehölz stellt allerdings bereits aktuell schon eine verkehrliche Behinderung für Radfahrer und Fußgänger auf der Trasse dar. Jährlich kommt es zu Unfällen in diesem Bereich, die auf die mangelnden Platzverhältnisse der Verkehrsteilnehmer zurückzuführen sind. Aufgrund der verkehrlichen Mindeststandards des zukünftigen Rad- und Fußweges ergaben unterschiedliche Szenarien keine adäquate planerische Lösung zum langfristigen Erhalt des Baumes an diesem Standort. „Eine Insellösung für den Baum hätte zu erheblichen Mehrkosten geführt“, erläutert Keune. „Zudem hätten die unbedingt notwendigen Erdarbeiten in diesem Bereich trotz der Insellösung zu Schäden an den Wurzeln des Baumes geführt“, führt Keune aus. „Das hätte der Baum vermutlich langfristig nicht überlebt.“


Für die Rodung der Amerikanische Roteiche werden drei Bäume als Ersatz im räumlichen Umfeld gepflanzt. Dieser Ausgleich erfolgt über das erforderliche Maß hinaus und soll hierdurch der ökologischen Wertigkeit der Amerikanischen Roteiche gerecht und langfristig durch ökologisch wertvolle einheimische Baumarten ersetzt werden. Zusätzliche ökologische Maßnahmen, wie die räumliche Neuordnung des Bereiches oder die Ruhigstellung von Uferbereichen, werden insbesondere im Zusammenhang mit dem Plangebiet des SeeParks realisiert und neu verknüpft. Die Ersatzpflanzungen erfolgen nach Möglichkeit im räumlichen Umfeld der Baumaßnahme, vorzugsweise als ergänzende Bepflanzung des Bestands.