Corina Lemke (li.) ist hörgeschädigt und freut sich über das Theken-Ringschleifensystem am Arbeitsplatz von Stefan Schmitz (re.), stellvertretende Teamleitung im Bürgeramt Haspe. (Foto: Christof Becker)

Mehr Barrierefreiheit: Stadt Hagen setzt Ringschleifensysteme für Hörgeschädigte ein

8. Mai 2024 – Ein weiterer wichtiger Schritt zu einer besseren Barrierefreiheit: Die Stadt Hagen hat einige publikumsintensive Bereiche der Verwaltung mit Theken-Ringschleifensystemen sowie mit einem mobilen System für eine vereinfachte Kommunikation mit hörgeschädigten Bürgerinnen und Bürgern ausgestattet.


In der Zulassungsstelle, dem Zentralen Bürgeramt sowie in den Bürgerämtern Boele, Haspe und Hohenlimburg wurden feste Ringschleifensysteme angebracht. Im Rathaus II am Hagener Hauptbahnhof können Hörgeschädigte an der Information ein mobiles Gerät ausleihen. Hinweisschilder mit einem weißen Ohr auf gelbem oder blauem Hintergrund weisen auf ein entsprechendes System hin.


Wie funktionieren Ringschleifensysteme?

Mobile Ringschleifensysteme sind kompakte Systeme für Anwendungen über eine geringe Distanz. Die genutzten Systeme sind sowohl für eine feste Montage als auch für einen temporären Einsatz an beispielsweise Beratungsschaltern konzipiert. Die Sachbearbeiterin oder der Sachbearbeiter spricht in ein Mikrofon und das System erzeugt ein Induktionsfeld. Dieses kann Audiosignale, hier die Sprache der Verwaltungskraft, direkt in Hörgeräte oder Cochlea-Implantate übertragen. Diskrete Beratungen sind so auch für nicht höreingeschränkte Kundinnen und Kunden möglich, da ein zusätzlich vorhandener Handhörer wie ein Telefon zwischen sprechender und zuhörender Person eingesetzt werden kann. Dadurch werden Außengeräusche minimiert und die gesprochenen Worte hervorgehoben. Schwerhörige nehmen alle Klänge verständlicher und in besserer Tonqualität wahr. In Deutschland gibt es rund 80.000 gehörlose und circa 16 Millionen schwerhörige Menschen – in Hagen wird die Zahl auf etwa 800 Gehörlose und Schwerhörige geschätzt.