Freuen sich über die hohe Fördersumme: (v.li.) Henning Keune, Andreas Beilein, Oberbürgermeister Erik O. Schulz und Christian Isenbeck. (Foto: Carolina Freihoff/Stadt Hagen)

Landesförderung: 1,2 Millionen Euro für die Zukunft der Hagener Innenstadt

30. November 2023 – Klimawandel, Mobilitätswende und soziale Integration: Wie muss eine Innenstadt der Zukunft aussehen, die diesen Ansprüchen als wirtschaftliches und gesellschaftliches Zentrum gerecht wird? Einen überaus wichtigen Schritt auf dem Weg hin zu einer zukunftsfähigen Innenstadt geht die Stadt Hagen gemeinsam mit ihren Kooperationspartnern, der Citygemeinschaft, der Hagener Wirtschaftsentwicklung und dem Unternehmerverein, durch das jüngst bewilligte Förderprogramm „Zukunftsfähige Innenstädte und Ortszentren“ des Landes Nordrhein-Westfalen mit einem Gesamtvolumen von mehr als einer Million Euro.


Zusammenarbeit bietet neue Chancen für die Innenstadt

Unter dem Leitgedanken, gemeinsam dem Veröden der Innenstadt entgegenzuwirken und das Hagener Zentrum aufzuwerten, haben die Abteilung Stadtentwicklung und -planung der Stadt Hagen, die Citygemeinschaft, die Hagener Wirtschaftsentwicklung und der Unternehmerverein mit Fristschluss im Juni 2023 unter hohem Zeitdruck den Förderantrag für das Landesprogramm erarbeitet. Ein erfolgreicher Zusammenschluss, der sich nun auszahlt: Mit der Förderbewilligung in Höhe von knapp 1,2 Millionen Euro in der Hand ergeben sich für die Hagener Innenstadt vielversprechende kurz- und mittelfristige Ansätze, um den Hagener Stadtkern entlang der Mittelstraße und Elberfelder Straße bis hin zum Theater anhand von vier Handlungsfeldern neu zu beleben. Die Umsetzung der Fördermaßnahmen ist für den Zeitraum zwischen den Jahren 2024 und 2027 anvisiert. Die aus dem Förderprogramm „Zukunftsfähige Innenstädte und Ortszentren“ umgesetzte Ergebnisse sollen längerfristig die Richtung für das Programmgebiet hinsichtlich der Städtebauförderung für Hagens Hauptgeschäftszentrum vorgeben. Die klare Zielsetzung und gemeinsame Auffassung der Kooperationspartner im Rahmen des Förderprogrammes besteht darin, durch viele kleinere und kurzfristiger umsetzbare Maßnahmen die Aufenthalts- und Angebotsqualität der Innenstadt für alle Hagenerinnen und Hagener und Gäste der Stadt zu verbessern.


Leerstände reduzieren und Citymanagement etablieren

Die bewilligten Fördermittel setzen die Beteiligten in folgenden vier Handlungsfeldern ein: Knapp 580.000 Euro sollen in die Anmietung von leerstehenden Ladenlokalen fließen, um diese zu vergünstigten Konditionen zur Zwischennutzung, für Start-ups und Kreativnutzungen zu vermitteln. Für Machbarkeitsstudien und Konzeptionen zur Neuausrichtung von Großimmobilien wie zum Beispiel Kaufhäuser und Galerien stehen 250.000 Euro der bewilligen Mittel bereit. Konkret ins Auge gefasst ist an dieser Stelle das Viereck leerstehender beziehungsweise mit Leerständen kämpfender Großimmobilien (Kaufhof, Marienhospital, Rathaus- und Volme Galerie) verknüpft mit der Frage, wie Kultur zur Aufwertung von Innenstädten beitragen kann.


Außerdem liegt der Fokus auf der Finanzierung eines Zentren- oder Citymanagements als Motor zur Belebung und Attraktivierung der Hagener Innenstadt (150.000 Euro). Dazu gehört zum Beispiel eine valide Beurteilung anhand einer Messung der Passantenfrequenz, welche Lagen stabil und welche nachlassend sind.


Optische Aufwertung der Innenstadt

200.000 Euro möchten die Kooperationspartner unter Federführung der Stadtverwaltung in die punktuell gestalterische Verbesserung der Innenstadt investieren. Hierbei geht es um die Finanzierung von Sitz- und Spielgelegenheiten, Begrünungsmaßnahmen, Fahrradabstellanlagen sowie Ansätzen der Licht- und künstlerischen Gestaltung. Die punktuellen Maßnahmen sollen auch dazu genutzt werden, eine durchgreifende Neukonzeption für die Fußgängerzone und angrenzende Bereiche vorzubereiten und dabei eine innovative Gestaltung und deren Akzeptanz bei Besucherinnen und Besuchern, Gewerbetreibenden und Eigentümerinnen und Eigentümern zu testen. Die Mittelstraße soll konzeptionell als Blaupause für weitere Bereiche dienen; hier werden die ersten kurzfristigen Umsetzungen erfolgen.


Parallel zu der Realisierung der genannten Themenfelder beauftragt die Abteilung Stadtentwicklung und -planung der Stadt Hagen derzeit die Erarbeitung eines Gastronomiekonzeptes. Dieses Konzept soll praktische Tipps und Hilfestellungen aufzeigen, wie sich wegbrechende Einzelhandelsstandorte in zentraler Lage alternativ für Gastronomie, Kultur und Freizeitgestaltung nutzen lassen.


Workshops: Beteiligung von Gewerbe und anderen Akteuren

Bei sämtlichen kurz- und mittelfristigen Handlungsansätzen sollen vor allem die Gewerbetreibenden und weitere Akteure der Hagener Innenstadt gezielt eingebunden werden. In konkreten Planungs- und Konzeptworkshops für die Bereiche Mittelstraße, Elberfelder Straße (Fußgängerzone) und Elberfelder Straße (Umfeld Theater) werden im ersten Quartal 2024 umsetzbare Gestaltungsideen und -anforderungen erarbeitet, die mit den bewilligten Fördermitteln und als Input für eine weitergehende Gestaltungskonzeption umgesetzt werden.