Bei einer gemeinsamen Kontrollaktion überprüften verschiedene Behörden mehrere Problemimmobilien. (Foto: Stadt Hagen)

Gemeinsame Kontrollaktion: Behörden überprüfen fünf Problemimmobilien

21. November 2023 – Brandlasten, Schimmel, fehlender Strom: Unter der Leitung der Dienststelle Ordnungsbehördliche Aufgaben des Fachbereiches Öffentliche Sicherheit und Ordnung der Stadt Hagen haben der Stadtordnungsdienst, die Feuerwehr Hagen, die Bau- und Wohnungsaufsicht, die Gewerbeaufsicht, das Umweltamt, das Jobcenter Hagen, Enervie sowie die Polizei Hagen und deren rumänischer Verbindungsbeamte am vergangenen Donnerstag, 16. November, eine gemeinsame Kontrollaktion in fünf Immobilien durchgeführt.


Ziele der Kontrollen sind unter anderem die Erfassung von Mängeln, Überprüfung angemeldeter Personen und Gewerbe, Überprüfung der tatsächlichen Wohn- und Meldeverhältnisse, Überprüfung von Gas- und Stromanschlüssen sowie die Aufklärung von Bewohnerinnen und Bewohnern im Umgang mit Müll und Brandlasten.


Prüfung von Meldestatus und Gewerben

Von den 126 gemeldeten Personen konnten 72 vor Ort überprüft werden. 13 Personen werden von Amts wegen abgemeldet und weitere 13 Personen wurden aufgefordert, sich umgehend beim Bürgeramt anzumelden. Von 22 angemeldeten und kontrollierten Gewerben werden im Nachgang elf von Amts wegen abgemeldet, da diese nicht oder nicht mehr existieren. Die Polizei kontrollierte zahlreiche Personalien und führte Identitätsfeststellungen durch. Zudem konnten die Beamtinnen und Beamten einen Haftbefehl vollstrecken.


Diverse Mängel und verschiedene Brandlasten

In den überprüften Immobilien bemängelte die Wohnungsaufsicht verschiedene Mängel wie beispielsweise eine zersplitterte Glasscheibe in einer Wohnungseingangstür, fehlende Treppenstreben im Treppengeländer, eine defekte Nachtspeicherheizung und nasse Wände in mehreren Wohnungen. In einem Haus fand das Team fehlenden Strom, eine nicht funktionierende Heizung, fehlendes Warmwasser, schwarzen Schimmel im Treppenhaus sowie eine unbewohnte Wohnung, in welcher der Großteil der Räume aufgrund eines Wasserschadens von schwarzem Schimmel befallen ist, vor. In zwei Objekten entdeckte das Umweltamt einen stark vermüllten Keller sowie Hinterhof. Die jeweilige Eigentümerin oder der jeweilige Eigentümer wird aufgefordert, den Müll ordnungsgemäß zu entsorgen. Im Rahmen der Kontrolle von Gasanschlüssen und Stromzählern hat Enervie einen undichten Gasanschluss notdürftig gesichert, der in den kommenden Tagen repariert wird.


Die Feuerwehr entdeckte Brandlasten im Bereich von Treppenhäusern sowie fehlende oder nicht funktionierende Rauchwarnmelder. Sie weist in diesem Zusammenhang darauf hin, dass Treppenhäuser nicht durch Müll oder Gegenstände zugestellt werden dürfen. Dazu zählt auch, dass keine brennbaren Materialien wie Altpapier im Treppenhaus gelagert werden, da dies der erste Flucht- und Rettungsweg ist. Des Weiteren fanden die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eine illegale Wohneinheit vor, in welcher der erste Rettungsweg schwer zugänglich und ein zweiter nicht vorhanden ist. Die Nutzung der Wohneinheit wird im Nachgang nochmals überprüft.


Verschiedene Missstände in einer Immobilie festgestellt

In einem Objekt stellte das Team gleich mehrere Missstände fest. Hier hielten sich mehrere Personen auf, die unter der Anschrift nicht gemeldet sind. In einer Wohnung trafen die Einsatzkräfte auf Personen, die angaben, zu einer Familie zu gehören. Die familiären Zusammenhänge konnten nicht aufgeklärt werden. So begegneten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beispielsweise zwei Minderjährigen, die nicht den anwesenden Familien zugeordnet werden konnten und informierten das Jugendamt.


In einer Wohnung waren kein Strom, keine funktionierende Heizung und kein Warmwasser vorhanden, sodass diese für unbewohnbar erklärt wurde. Die dort lebende Familie ist zudem nicht in Hagen gemeldet. Sie konnte bei Verwandten unterkommen.


Regelmäßige Kontrollen der Behörden

In diesem Jahr kontrollierten die Behörden bereits 93 Objekte. Von 2.403 gemeldeten Personen konnten 1.606 überprüft werden, davon wurden 204 Personen von Amts wegen abgemeldet. 65 Personen waren nicht unter der jeweiligen Anschrift gemeldet, wohnten aber dort. Bei 28 Schülerinnen und Schülern bestand der Verdacht der Schulverweigerung. Zudem hat die Gewerbeaufsicht 39 nicht mehr existierende Gewerbe von Amts wegen abgemeldet.