v.l.: Dr. Ilga Opterbeck, Jennifer Anders, Martina Soddemann, Detlef Reinke und Dr. Peter Caspari freuen sich über eine gelungene Auftaktveranstaltung. (Foto: Stadt Hagen)

Netzwerkauftakt: Initiative zur Bekämpfung sexualisierter Gewalt an Kindern und Jugendlichen

28. September 2023 – „Jedes Kind braucht eine Zukunft“ – Unter dem diesjährigen Motto des Weltkindertags traf sich das interdisziplinäre Netzwerk zum Schutz vor sexualisierter Gewalt an Kindern und Jugendlichen in der vergangenen Woche zu seiner Auftaktveranstaltung im Ratssaal im Rathaus an der Volme. Ziel des neuen Netzwerks ist es, die enge Verbindung einzelner Disziplinen zu stärken und dadurch sicherzustellen, dass die entwickelten Maßnahmen wirksam und nachhaltig sind. Durch die Anstrengungen kann es gelingen, Rahmenbedingungen zu schaffen, die Kinder und Jugendliche vor sexualisierter Gewalt schützen und den bestmöglichen Zugang zu notwendigen Maßnahmen für Betroffene sicherzustellen.


Städtisches Beratungszentrum „Rat am Ring“ koordiniert Netzwerk

Die Veranstaltung markiert den Ausbau einer entscheidenden Initiative in Hagen: Durch die Zusammenarbeit verschiedener Akteurinnen und Akteure soll künftig die Aufklärung, Sensibilisierung und Unterstützung in diesem wichtigen Bereich und damit der Schutz von Hagener Kindern und Jugendlichen vor jeglicher Form sexualisierter Gewalt nachhaltig verbessert werden. Die Auftaktveranstaltung des interdisziplinären Netzwerks, das durch die Fachstelle zur Prävention sexualisierter Gewalt des städtischen Beratungszentrums „Rat am Ring“ koordiniert wird, wurde von der Kampagne des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) und der Unabhängigen Beauftragten für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs (UBSKM) „Schieb den Gedanken nicht weg“ begleitet. Ziel der Kampagne ist es, Menschen dahingehend zu sensibilisieren, dass sexualisierte Gewalt zu großen Anteilen im persönlichen Nahfeld von Kindern und Jugendlichen stattfindet. Den Gedanken, dass sie sexuelle Gewalt in ihrem Umfeld erleben können, gilt es zuzulassen, denn der Schutz von Kindern vor sexualisierter Gewalt sollte sich überall dort erstrecken, wo sie sich aufhalten – sei es in Schulen, Kindergärten, Vereinen oder anderen Freizeiteinrichtungen.


Diverse Akteure präsentieren ihr Engagement

An der Veranstaltung beteiligten sich Teilnehmende aus allen betreffenden Bereichen – von Jugendhilfe und Bildung über das Gesundheitswesen bis hin zu Polizei und Justiz – um ihr großes Engagement in Hagen für den Schutz von Kindern und Jugendlichen vor sexualisierter Gewalt zu präsentieren. Ein Einsatz, über den auch Martina Soddemann, Beigeordnete für Jugend und Soziales, Bildung, Kultur und Integration der Stadt Hagen, und Detlef Reinke, CDU Ratsmitglied und Vorsitzender des Hagener Jugendhilfeausschusses, in ihren Grußworten ihre Begeisterung äußerten. Im Rahmen der Veranstaltung wurde außerdem hervorgehoben, dass der Schutz der in Hagen lebenden Kinder schon seit vielen Jahren und nicht erst seit Bekanntwerden schwerer Missbrauchsfälle in der jüngsten Vergangenheit ein wichtiges Arbeitsthema ist.


Landesjugendamt unterstützt Netzwerkarbeit

Trotz der großen Beteiligung betonten die Anwesenden, dass es weiterhin notwendig ist, das Thema voranzutreiben, weiterzudenken, weiterzuarbeiten und die wichtige Initiative zu stärken. Dies wird durch die strukturelle Verortung des Netzwerks ermöglicht. Ein Vorstoß, der laut Gesa Bertels, Fachberatung Prävention, Nachsorge und Intervention bei sexualisierter Gewalt beim Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL), auch durch das Landesjugendamt ausdrücklich begrüßt wird. Neben ihr hielt auch Dr. Peter Caspari vom Institut für Praxisforschung und Projektberatung (IPP) München einen Gastvortrag, in dem er aktuelle Entwicklungen und Herausforderungen in Nordrhein-Westfalen sowie wichtige Faktoren gelingender Kooperation im Kinderschutz herausarbeitete. Ebenso verdeutlichte er, dass der Schutz vor sexualisierter Gewalt keine Aufgabe einzelner Akteurinnen und Akteure sein kann, sondern nur in gemeinsamer Zusammenarbeit gelingen wird.