Beliebtes Wintergetränk „Salep“ bedroht Orchideen-Bestand – Informationen über Kauf und Verkauf von Orchideenknollen
8. Oktober 2024 – Mit Beginn der kalten Jahreszeit wird das wärmende, würzige Getränk Salep wieder beliebter. Das Milchmischgetränk wird in vielen Ländern, die früher Teil des Osmanischen Reichs waren, gerne getrunken. Salep wird aus Orchideenknollen gewonnen. Da die Entnahme und Verwertung von Orchideenknollen jedoch durch das Bundesnaturschutzgesetz verboten ist, bittet das Umweltamt der Stadt Hagen, vom Kauf von Salep-Produkten abzusehen.
Erdorchideen stehen weltweit unter Naturschutz
Salep kann aus verschiedenen Orchideenarten gewonnen werden. Für die Herstellung des aromatischen Pulvers werden die Knollen benötigt, wofür die ganze Pflanze herausgerissen und zerstört werden muss. Pro Tasse wird ungefähr eine Knolle der Erdorchidee verwendet, was jährlich ganze Pflanzenbestände dauerhaft zerstören kann. Da die Kultivierung von Erdorchideen schwierig ist, werden die meisten Knollen illegal in der Natur gesammelt. Seit fünfzig Jahren stehen Erdorchideen weltweit unter Naturschutz. Die Einfuhr von wilden Orchideenknollen oder Salep-Pulver in die Europäische Union ist verboten, genau wie der Handel mit Salep-Produkten, wozu bereits das Anbieten gehört.
Informationen für Händlerinnen und Händler
Werden bei einer Kontrolle Produkte mit Salep festgestellt, werden diese beschlagnahmt und eine Strafverfolgung eingeleitet. Salep wird unter anderem in türkischem Kaffee, Speiseeis oder als Puddingpulver verwendet. Salep als Inhaltsstoff ist bei den meisten Produkten leicht zu erkennen. Namen wie „Sahlab“, „Orchid“ oder „natürliches Salep“ weisen auf die Orchideenknollen hin. Es gibt jedoch unbedenkliche Alternativen, da einige Firmen mittlerweile Getränke und Lebensmittel mit Salep-Aroma anbieten, in denen kein natürliches Salep verwendet wird. Sollte als Inhaltsstoff „Salep Aroma“ aufgelistet sein, können diese Produkte bedenkenlos gekauft werden.
Die untere Naturschutzbehörde der Stadt Hagen berät bei Unsicherheiten und Rückfragen zur Differenzierung zwischen natürlichem Salep und den künstlichen Aromastoffen. Bürgerinnen und Bürger können sich mit ihren Fragen per E-Mail an umweltamt@stadt-hagen.de wenden.
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