Yayrator Glover (Mitte) trug sich im Beisein von Claudia Eckhoff (l.), Regionalpromotorin des Eine Welt Netz NRW, sowie Dietmar Thieser (r.), Bürgermeister der Stadt Hagen, in das Gästebuch der Stadt Hagen ein. (Foto: Charlien Schmitt/Stadt Hagen)

Bio-Kakaoprojekt: Gründer trägt sich in das Gästebuch der Stadt Hagen ein

5. September 2024 – „Meet the producer!“: Unter diesem Motto hat Bürgermeister Dietmar Thieser am gestrigen Mittwoch (4. September) Yayrator Glover, Gründer der Bio-Kakao-Kooperative Yayra Glover Ltd. aus Ghana, im Rathaus an der Volme begrüßt. Anlässlich des Empfangs hat sich der visionäre Unternehmer in das Gästebuch der Stadt Hagen eingetragen. Sein Besuch fand im Rahmen des Netzwerks Faire Metropole Ruhr statt, in dem Hagen Mitglied ist.


Der Ghanaer Yayrator Glover hat vor rund 13 Jahren das Bio-Kakaoprojekt ins Leben gerufen. Mit dem Ziel, einen ökologisch nachhaltigen und klimaresilienten Kakaoanbau zu fördern, hat er eine Initiative geschaffen, die weit über den einfachen Anbau von Kakao hinausgeht. „Unser Bio-Kakaoprojekt rettet Ghanas schwindende Regenwälder, verbessert die Ökologie durch langfristigen Schutz des Ökosystems und stärkt die wirtschaftliche Lage der Kakaobäuerinnen und -bauern, um widerstandsfähiger zu werden“, sagt Glover. Die Kakaobäuerinnen und -bauern bekommen eine Bio-Prämie von 600 US-Dollar pro Tonne Kakao, die höchste in Westafrika. Im Vergleich zu konventioneller Schokolade erhalten die Landwirtinnen und Landwirte etwa doppelt so viel vom Verkaufspreis.


Die Kooperative bietet den Bäuerinnen und Bauern regelmäßig Schulungen zur Ertragssteigerung, zum Bio-Anbau sowie zu den Auswirkungen des Klimawandels an. Dabei lernen sie neben umwelt- und klimaschonenden Anbaumethoden zusätzlich klimaresiliente Früchte kennen, die sie anbauen können, um gleichzeitig ihre ökonomische Situation zu verbessern.



Gemeinsam für fairen Handel einsetzen

Die Stadt Hagen ist seit Jahren im Bereich des Fairen Handels und der Fairen Beschaffung aktiv. Sie hat sich verpflichtet, ihre öffentlichen Anschaffungen auch nach sozialen und ökologischen Kriterien auszurichten. Seit elf Jahren ist Hagen als Fairtrade Town klassifiziert und damit ein starker Partner im Netzwerk Faire Metropole Ruhr. Als Teil des Projektes „Gemeinsam fair handeln“ des Netzwerks entstand die Idee einer gemeinsamen fairen Schokolade für die Städte der Faire Metropole Ruhr. Diese Schokolade stammt von der Firma „fairafric“ und wird klimaneutral in einer solarbetriebenen Fabrik im Südosten Ghanas, dem Herkunftsland des Kakaos, produziert.


Die Teilnahme an diesem Schokoladenprojekt unterstreicht das Bestreben der Stadt Hagen, fairen Handel nicht nur in der Theorie zu unterstützen, sondern aktiv zur Verbesserung der Lebensbedingungen in den Produktionsländern beizutragen und sich gegen den Klimawandel zu stellen. Der Kakaoanbau geht häufig mit unfairer Bezahlung, Kinderarbeit und Zerstörung des Regenwaldes einher. Durch die Beteiligung am Schokoladenprojekt setzt Hagen ein Zeichen gegen die Missstände in der Kakaoindustrie und zeigt, dass eine nachhaltige und faire Produktion möglich ist. Zudem bietet das Projekt die Möglichkeit, den Hagenerinnen und Hagenern ein konkretes Beispiel für einen fairen und klimafreundlichen Konsum zu zeigen. Die natürliche und vegane „fairafric“-Schokolade ist ab sofort in mehreren Sorten in den Weltläden im AllerWeltHaus und in Hohenlimburg erhältlich.


Weitere Informationen zur Ruhrschokolade erhalten Interessierte auf der Internetseite www.faire-metropole-ruhr.de/klimafaire-schokolade.