Freuen sich über den zweiten Stern für das Hagener Projekt SeeBad Hengstey: (v.l.n.r.) Sylvia Weigner, Henning Keune, Oberbürgermeister Erik O. Schulz und Landrat Olaf Schade. (Foto: Dennis Noklies/Stadt Hagen)

Hagen erhält den zweiten Stern für das IGA-Projekt SeeBad Hengstey

7. August 2024 – Das SeeBad Hengstey ist auf der Zielgeraden zur Internationalen Gartenausstellung 2027: Die IGA Metropole Ruhr 2027 hat am heutigen Mittwoch, 7. August, der Stadt Hagen den zweiten Stern für das Projekt SeeBad Hengstey verliehen. „Zusammen mit dem Projekt Villa Hohenhof hat Hagen damit die ersten beiden IGA-Projekte überhaupt umgesetzt. Ich freue mich, dass Hagen der Primus ist“, hebt Sylvia Weigner, Leitung der Stabsstelle der Geschäftsführung der IGA Metropole Ruhr 2027, die schnelle Fertigstellung hervor.


Mit seinem Seebad, der Ruhrinsel und dem Koepchenwerk spielte der Hengsteysee schon in den Vorkriegsjahren eine bedeutende Rolle und galt als eine der Hauptattraktionen für die Naherholung in der Region um Hagen und Dortmund. Das Bad mit seinem historischen Strandhaus bildet seit 1929 ein beliebtes Ausflugsziel für die Hagenerinnen und Hagener, aber auch für Badegäste aus der Region. Bislang war das Familienbad Hengstey von der Seeseite nur sehr eingeschränkt erlebbar. Vor dem Hintergrund der Entwicklung des Hengsteysees zu einem touristischen Ankerpunkt hat die Stadt Hagen die Umgestaltung des Bereichs hin zu mehr Anziehungskraft neu konzipiert. So soll das Familienbad für die neue Freizeitentwicklung am Südufer neben dem Badebetrieb im Sommer durch neue, ganzjährige Angebote Wandernde, Radfahrende sowie Wassertouristinnen und -touristen ansprechen und für diese nutzbar machen.


Historisches Strandhaus im Fokus

Im Zuge der Umgestaltung des Strandhauses zu einem neuen, ganzjährig geöffneten Gastronomiebetrieb mit Beherbergungsmöglichkeiten ist auch ein öffentlicher Aufenthaltsbereich mit Beachclub am Ufer des Hengsteysees geschaffen worden. Die Verbindung zwischen Strandhaus, neuer Strandbar und Seeufer erfolgt über eine einzigartige Stegkonstruktion. Es gilt, den geschichtsträchtigen Standort am Südufer in Erinnerung zu rufen und die Vergangenheit wieder erlebbar zu machen. In dieser Achse hat die Stadt Hagen eine Attraktion geschaffen, die zum Aufenthalt und Perspektivwechsel animiert. Ergänzt durch den Radweg „Ruhrtal8“, die Lenneroute und weitere Anschlussstrecken wird den Radtouristinnen und -touristen die Möglichkeit für einen Abstecher zu den Ankerpunkten der Route Industriekultur in Hagen geboten, zum Beispiel zum Hohenhof mit seiner Gartenanlage. „Mit dem neuen Konzept ist hier definitiv ein Anziehungspunkt mit überregionaler Strahlkraft entstanden“, freut sich Oberbürgermeister Erik O. Schulz über das SeeBad-Projekt. „Damit ist der erste Höhepunkt am Südufer des Hengsteysees fertiggestellt.“


Bedeutsames Projekt für Hagen und die Region

Für die Entwicklung am Südufer des Hengsteysees stellt die Neugestaltung des Seebades einen wesentlichen Schwerpunkt dar. Als Ergänzung des Großprojektes SeePark Hengstey wird das Projekt SeeBad ein weiteres Alleinstellungsmerkmal für Hagen und die Region bilden, das als östliches Eintrittstor in die Flusslandschaft des Mittleren Ruhrtals einen Vorgeschmack auf weitere Sehenswürdigkeiten entlang der Ruhr bieten soll. Durch das Schaffen von verschiedenen Stationen entlang des Sees sollen den Besuchenden Zukunftsvisionen vermittelt und die Möglichkeit gegeben werden, den See als wichtigen Bestandteil der Region zu begreifen. So kann es gelingen, das Mittlere Ruhrtal als Teilraum der Metropole Ruhr mit besonderen Alleinstellungsmerkmalen zu etablieren. Diese Region, zukunftsfähig mit moderner Industrie und Hochschulen, hat zugleich ihre Qualität als Kulturlandschaft bewahrt. Die ganzheitliche Entwicklung und Qualifizierung dieses multifunktionalen Grün- und Freiraumes kann die Lebens- und Wohnqualität vor Ort altersübergreifend verbessern und trägt zu einem gesunden Stadtklima sowie zum Klimaschutz bei.


„Die 38 investiven Projekte der Ebene ‚Unsere Gärten‘ kommen gut voran. Das Projekt SeeBad Hengstey ist eines von neun Projekten, die sich bereits den zweiten Stern erarbeitet haben“, so Sylvia Weigner. Aus insgesamt rund 80 landschaftsgestalterischen, städtebaulichen oder touristischen Vorhaben mit investivem Charakter hatten sich fast die Hälfte in einem anspruchsvollen Auswahlverfahren für den ersten Stern und damit als grundsätzlich geeignet im Sinne der IGA 2027 qualifiziert. Der Beirat „Unsere Gärten“ der IGA 2027 verleiht dann den zweiten Stern, wenn ein Projekt einen Förderantrag gestellt und auch vom Fördergeber positive Hinweise zur Förderfähigkeit des Projektes erhalten hat.


Den dritten Stern erhält ein Projekt, wenn es einen Fördermittelbescheid bekommen hat und damit die Umsetzung des Projektes gesichert ist. „Wir erwarten, dass sich rund 25 Projekte der Region als IGA 2027-Projekte präsentieren können. Für vier Projekte steht dies schon fest“, so Weigner weiter. Diese Projekte sollen 2027 die Gäste der Internationalen Gartenschau über die Zukunftsgärten hinaus zu weiteren Besuchen in der Region anregen und einladen.


IGA Metropole Ruhr 2027

Unter dem Motto: „Wie wollen wir morgen leben?“ präsentiert die Internationale Gartenausstellung Metropole Ruhr 2027 auf internationaler Bühne und in drei Ebenen innovative Lösungsideen für Zukunftsfragen der Grünen Infrastruktur und der Stadtentwicklung in Metropolregionen. Die Ebene der „Zukunftsgärten“ bietet daneben auch die Kulisse für die Präsentationen des Garten- und Landschaftsbaus und der Pflanzenproduktion sowie für ein vielfältiges Veranstaltungsangebot. Die Kommunen zeigen auf der Ebene „Unsere Gärten“ die grünen Schätze der Region. Die Ebene „Mein Garten“ gibt den Bürgerinnen und Bürgern Raum sich zu beteiligen mit privaten Initiativen und Kooperationen.


Die Ebene „Unsere Gärten“

Die Metropole Ruhr verfügt über beeindruckende Garten- und Parkanlagen aus unterschiedlichen Epochen, über spektakuläre Landmarken der Industriekultur, artenreiche Industrienatur und regionale Grünzüge mit enormem Freizeitwert. Für die IGA 2027 rücken die Kommunen auf der Ebene „Unsere Gärten“ diese in den Fokus, werten sie auf, schaffen Neues und entwickeln auch neue Verbindungen: Auf neuen Radwegen und Themenrouten können Bewohnerinnen und Bewohner sowie Besucherinnen und Besucher diese beeindruckende Grüne Infrastruktur und eine Vielzahl von touristischen Attraktionen der Region erleben.


Der Auswahlprozess

Um sich an der Ebene „Unsere Gärten“ im Rahmen der IGA 2027 zu beteiligen, stellten sich rund 80 investive Projekte einem anspruchsvollen Auswahlprozess ähnlich den REGIONALEN. Für den ersten Stern machte das IGA 2027-Konzept fünf zentrale Merkmale zur Bedingung: eine klare regionale Bedeutung, die Stärkung der Zukunftsgärten, den unmittelbareren Bezug zur IGA-Leitfrage „Wie wollen wir morgen leben?“, den ausgewiesenen Modellcharakter sowie einen strukturwirksamen Nachhaltigkeitsanspruch. Nicht zuletzt galt es, auch den grundsätzlichen Vorgaben der Deutschen Bundesgartenschau GmbH zu entsprechen – angefangen bei der Sicherung beziehungsweise Rückgewinnung von Freiflächen und Landschaftsräumen über einen zentralen Bildungsauftrag, die Kulturförderung und den Denkmalschutz bis hin zu wirtschaftlichen Impulsen, Klimaschutz-Beiträgen sowie einer Stärkung des Images, des Bürgersinns und des sozialen Gefüges.