Projektefond 2024
Soundtrips
Am 8. Mai 2024 in der Volkshochschule
Das Duo Saadet Türköz (Stimme) und Nils Wogram (Posaune) performten am Mittwoch, den 8. Mai in Hagen. Die kasachisch-türkische Sängerin und der in Brauschweig geborene Ausnahme-Posaunist gaben ein Konzert mit improvisierter Musik in der Villa Post der VHS Hagen, Wehringhauser Straße 38, 58089 Hagen.
Das Duo wurde im zweiten Konzertteil ergänzt durch Jan Klare (Rohrblattinstrumente) und Martin Verborg (Violine).
Bericht des Veranstalters. "Das Konzert war ein tolles Erlebnis. Die beiden Sound-Tripler (Saadet Türköz ,Stimme, und Nils Wogram, Posaune), eigentlich nicht pur aus der Improvisierenden Musik kommend (Türköz mehr aus der Folkloretradition, Wogram eher aus dem Jazz, Jazzrock), verstanden es wunderbar, bei jedem Spielansatz eine eigene andere Landschaft akustisch entstehen zu lassen (Skandinavien, Island, Kasachstan, Mongolei etc.). Beginnend mit Texten entwickelte Türköz auf Phoneme reduzierend immer lautmalerischere Klangstränge, die von der Posaune umspielt, beantwortet oder provoziert wurden. Verblüffend war der sehr gekonnte Einsatz von Obertonsingen beider, was die Illusion weiterer Stimmen erzeugte. Im Publikum war ein Urban-Painting Kurs aktiv, was eine wunderbare Synergie aus Musik und Kunst ergab.
Als Quartet (Jan Klare, Saxofon, und ich, Martin Verborg ,Violine) wurde es musikalisch dichter, doch konnten wir das Konzept der musikalischen Reise erhalten; ein wunderbares Erlebnis! Danach noch eine Zugabe."
Das Konzert ist eine Veranstaltung des Netzwerks Soundtrips NRW (www.soundtrips-nrw.de) in Verbindung mit dem Kulturbüro der Stadt Hagen, der VHS Hagen, dem Kulturzentrum Pelmke, dem NRW Kultursekretariat Wuppertal sowie dem Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen.
Vielfalt tut gut Festival
Am 22. Juni 2024 im Dr.-Ferdinand-David-Park
Am 22. Juni 2024 fand von 15 bis 23 Uhr das „Vielfalt tut gut“-Festival im Dr.-Ferdinand-David-Park rund um das AllerWeltHaus Hagen statt. Sowohl die zahlreichen teilnehmenden Organisationen als auch die vielfältigen und diversen Besuchergruppen spiegelten die Ziele des Festivals perfekt wider: (Interkulturelle) Begegnungen schaffen und ein Zeichen setzen gegen Rassismus, Ausgrenzung und Diskriminierung. Insgesamt beteiligten sich 40 Selbstorganisationen von Migrant*innen (MSO), weitere Vereine, Organisationen und Künstler*innen am „Vielfalt tut gut“-Festival.
Die Atmosphäre auf dem Festival war den gesamten Tag über ausgelassen und entspannt. Im reichhaltigen kulinarischen „Food Court“ konnten die Besucher*innen köstliche und frisch zubereitete Speisen aus verschiedenen Ländern genießen.
Besonders die kleinen Besucher*innen des Festivals kamen am Nachmittag auf ihre Kosten. Neben einer Vielzahl an familientauglichen Outdoor-Spielen, Kreativangeboten und der Hüpfburg des Jugendring Hagen e.V., gab es in diesem Jahr eine besondere Überraschung: Die ersten 75 Kinder erhielten einen Gutschein für eine kostenlose Eiskugel der Ella Stracciatella Eismanufaktur.
Moderator Mohammad Al Haji leitete mit guter Laune durch das abwechslungsreiche Bühnenprogramm und präsentierte dem begeisterten Publikum zudem seine eigenen Tanzkünste. Darüber hinaus reichte das Nachmittagsprogramm von Tanz über Musik und Artistik bis hin zu einer Modenschau.
Dank der Förderung des Kulturbüros wurde für das abendliche Programm die Band „Jamila & the other heroes“ gebucht. Die Band, bestehend aus fünf internationalen Musiker*innen, konnte das Publikum des Festivals mit einer Mischung aus Psychedelic Desert Funk und arabischer Folklore, gepaart mit politischen Inhalten mitreißen. Mit ihrer Musik und ihren Texten wollen die fünf Musiker*innen dazu beitragen, Vorurteile gegenüber Menschen mit Migrations- und Fluchtgeschichte abzubauen und den Reichtum kultureller Diversität hörbar zu machen.
Zum ersten Mal konnten tanzfreudige Gäst*innen des Festivals bei der Aftershow-Party im Kulturzentrum Pelmke bis in die Morgenstunden weiter feiern. Hierfür stand ein kostenloser Bustransfer zur Verfügung.
Erdklavier 2.0: Klangskulpturen im performativen Raum
Am 6. September 2024 in der Johanniskirche
Erdklavier 2.0 war ein Projekt des Ensemble CRUSH.
Besetzung
Flöte – Pia Marei Hauser
Klavier – Marin Petrov
Akkordeon – Slavi Grigorov
Cello – Andrei Simion
Gastorganisten:
Ludwig Kaiser (Bochum, Mönchengladbach)
Andreas Fröhling (Duisburg, Gelsenkirchen, Essen)
Michael Schultheis (Hagen)
Geplant und durchgeführt wurde eine Konzerttour in sechs Kirchen in NRW, die den Kirchenraum als Ausstellungsort für ‚klingende Skulpturen‘ inszeniert. Die Orgel bildete als Urkraft des Klanges das Zentrum des Programms, das von Joseph Beuys' musikalischem Verständnis beeinflusst ist und von zwei wichtigen Namen der Moderne gerahmt wird: Erik Satie und John Cage. Um diese herum entstand ein Klang-Kaleidoskop aus Musik des 20. Jahrhunderts für Flöte, Cello, Akkordeon und Klavier, das für ein lebendiges, akustisches Erlebnis sorgte und das Publikum wie in einem Klanglabyrinth die Musik direkt erfahren ließ. Die Kooperation des Ensemble CRUSH mit verschiedenen Kirchen und Organisten hat es ermöglicht, die Performance an verschiedenen Orten immer neu zu erleben.
Jedes Konzert wurde durch ein Publikumsgespräch eingerahmt: die Musiker:innen führten in ihr Programm ein und wiesen auf interessante Hörstellen hin. So konnten auch ungeübte Hörer:innen den Werken folgen und sie kontextuell einordnen.
Alle Konzerte konnten wie geplant stattfinden. Für das Ensemble CRUSH hat die Größenordnung dieses Projektes angeknüpft an die Konzertreihe „berührende extreme“ und hat erneut gezeigt, dass es sich lohnt, mit verschiedenen lokalen MusikerInnen und Institutionen zu kooperieren.
26.05.24, 18 Uhr - Melanchthonkirche Bochum
09.06.24, 17 Uhr - Marienkirche Duisburg
24.08.24, 18 Uhr - Matthäuskirche Gelsenkirchen
06.09.24, 18 Uhr - Johanniskirche Hagen
21.09.24, 12 Uhr - Citykirche Mönchengladbach
08.10.24, 19 Uhr - Essen Kreuzeskirche
In eindrucksvollen Räumen unterschiedlicher Kirchen wurden unter anderem Werke von Erik Satie, John Cage und Igor Stravinsky gespielt, sowie auch das eigens für das CRUSH Ensemble komponierte Stück „In einem Atem vier“ von Peter Gahn. Die Stücke werden vom Ensemble neu interpretiert und instrumentiert, sodass manche teils simultan erklingen und die Zuschauerschaft dazu einladen, ganz unterschiedliche Impressionen mitzunehmen.