Projektefond 2023

Performance-Theater Das Leben, (c) Fereshteh Farshad

Performance-Theater "Das Leben"

Am 22. April 2023 in Hagen in der Johanniskirche


Das Performance-Theater "Das Leben" wurde am Samstag, 22. April 2023 in der Johanniskirche am Markt, 58095 Hagen aufgeführt.


Dr. Peter Schütze, deutscher Autor, Literaturwissenschaftler und Dramaturg hat folgendes über die Theater-Performance das Leben gesagt:

"Am 22. April 2023 war in der Johanniskirche ein kleines Welttheater zu bewundern, die aufwühlende Darbietung dreier Schauspielerinnen aus dem Iran. Musikalisch wurden sie begleitet von einem exzellenten Gitarristen und Sänger (Babak Jabaripour): "Das Leben" nannte sich diese mit leidenschaftlichem Einsatz ausgespielte Performance. Sprache war auf wenige Laute reduziert, auf tierisches Fauchen und Knurren, wenn Farideh Rostami und Zhina Rad einander belauernd umkreisten, ansprangen, zerrten und schlugen. Warum? Um sich gegenseitig um ihren Besitz zu bringen. Ein Schal und eine Trittleiter waren das Gut, das sie sich gegenseitig wegrissen, um sich damit zu brüsten. Gegenstände ohne besonderen Wert, aber in diesem Spiel hasserfüllten Kampfes symbolisierten sie all das Eigentum, um das in der Welt Kriege geführt werden. Die beiden Frauen führten mit ihrer Pantomime das sinnlose Gegeneinander von Menschen und Staaten vor Augen, bis zur Auslöschung der feindlichen Macht. Dann tritt die dritte Darstellerin auf den Plan, Fereshteh Farshad, weist die Siegerin im grausamen Spiel in die Schranken und filmt ihr Werk. Schließlich hält sie allen Zuschauern den Spiegel vors Gesicht: Erkennt ihr euch wieder? Handelt ihr auch so? Schaut ihr nur unbeteiligt zu, wenn andere sich zerfleischen?

Nur eine halbe Stunde dauerte dieses aufs Äußerste konzentrierte Theaterspiel, das dem Publikum den Wahnwitz von Besitzgier und Gegnerschaft im menschlichen Leben demonstriert, Mehr davon! Und viel Beifall für M.R. Gholipour und Fereshteh Farshad, denen wir das Skript, die Ausstattung und die Regie verdanken. Das Publikum dankte dem Team mit lang anhaltendem Applaus."

Dr. Peter Schütze


Designer, Autoren und Regisseure: M.R.Gholipour & Fereshteh Farshad

Schauspieler: Fari, Zhina Rad, Fereshteh Farshad

Musik: Babak Jabaripour




Amira Sultana Ensemble

Indisch-Arabisch-Deutsches Dialogprojekt

Am 29. April 2023 in Hagen in der Rudolf Steiner Schule Hagen


Im Mittelpunkt dieses einzigartigen Dialogprojekts standen die künstlerische Auseinandersetzung mit den jahrhundertealten Musikformen der Raga und Maqam des Nahen und des Mittleren Ostens und ihr kreativer Austausch mit der hiesigen avantgardistischen, freien Improvisationsmusik.


Sechs Musiker*innen aus unterschiedlichen Kulturen haben in einer Probephase ausgelotet, wie sie musikalisch zusammen kommen. Was die Teilnehmer*innen verbindet, ist der Wunsch, neue Erfahrungen im Austausch mit anderen Musikkulturen zu sammeln und zusammen eine Musik zu generieren, die einerseits durch die individuellen musikalischen Entwicklungen der Musiker*innen als Ausgangspunkt in dieses Projekt mit hineingebracht wird, und andererseits durch das Kennenlernen anderer Musikkulturen und Musizierpraktiken in dieser Zusammenarbeit etwas Neues entstehen lässt.


Bie dem Konzert standen traditionelle östliche und westliche Instrumente, Neyflöte, indische Bansuri Flöte, Tabla, Drumset, Saxofon und Cello, elektronisch verfremdet, und indischer sowie Nahöstlicher Gesang im Dialog. Daraus entstand eine mitreißende, berührende, auch jazzige Musik, die den gemeinsamen Vorlieben dieser Formation entspricht. Musik, die aus den jeweiligen Kulturen erzählte, über Konflikte, über Widerstand, Armut, Liebe, Freude, Obsession, Ekstase...


Maren Lueg (Hagen) - Saxofon, Flöte

Prashanthi Sankaran (Bangalore, Indien) – Gesang

Güler Bulgucur (Istanbul)– Gesang

Shashank Subramanyam (Rudapatna, Indien) – indische Flöte

Ludger Schmidt (Ennepetal) – e und ak. Violoncello

Ramesh Shotam (Köln) – Tabla, Percussion



Flyer (c) Kooperative K

Jahresausstellung der Kooperative K

Eröffnet am 16. Mai 2023



soundtrips, (c) Martin Verborg

Soundtrip: Weiss/Keller/Mehner/Verborg, 1. Juni 2023


Im ersten Teil des Abends stellten die beiden Stars des Abends, Sandra Weiss (sax, fagott) und Beat Keller (git, feedbackgit), beide aus der Schweiz, ihren sehr persönlichen Umgang mit dem jeweiligen Instrument vor.

Weiss blies konzeptionell sehr lange Töne, welche sich dann entweder microtonal verschoben oder durch Veränderung des Ansatzes zu Spaltklängen bzw. Multiphonics wurden. Die entstehenden Vibrationen wurden als Rhythmus genutzt. Dies und das auch noch auf dem in dieser Art von Musik bisher sehr seltenen Fagott war extrem neu und spannend. Keller hatte eine Gitarre mit eingebautem Lautsprecher direkt unter den Saiten, was ihm ermöglichte, schon bei sehr geringen Lautstärken Feedbacks zu erzeugen und mit deren Möglichkeiten zu arbeiten, was sein Instrument in die Nähe der Blasästhetik von Weiss brachte und wunderbar mit deren Klängen verschmolz.

Nach einer kurzen Pause erweiterten als Vertreter der regionalen Musikszene die Kölner Gitarristin Raissa Mehner und der Hagener Geiger Martin Verborg die Gruppe zum Quartett. Deren impulsivere Herangehensweise an das musikalische Material erweiterte den Klangkosmos nochmals erheblich, so dass sich eine weitgespannte, athmosphärische Welt auftat, die an Spannung und Unterhaltung nichts zu wünschen ließ.



Theater einer Frau mit dunkler Brille, (c) Mohammadreza Gholipour/ Fereshteh Farshad

Theater einer Frau mit dunkler Brille: Eine Erzählung von den Leiden der wandernden Menschen bis zur Rache und Zuflucht für die Schutzlosen.

26. August 2023



Am 26. August wurde das neue Stück der „Mita Theater Group“ aus dem Iran in der Johanniskirche präsentiert. Mit ihrer hochprofessionellen Darstellungskunst schafften es die drei Schauspieler*innen, die dichte Atmosphäre des Kammerspiels „Eine Frau mit dunkler Brille“ in szenischer Lesung über zwei Mal eine Stunde aufrecht zu halten. Zwei Menschen auf der Flucht begegnen sich in einer Kirche, scheinbar auf der Suche nach Schutz und Asyl. In ihrem Dialog umkreisen sie die Themen Hoffnung und Angst, Schuld, Rache und Sühne bis das Band ihrer Geschichten sie immer enger aneinanderfesselt. Ohne Gewalt werden sie sich nicht befreien können. Die Zuschauer*innen durchlebten intensive Momente starker Emotionalität und überraschender Wendungen.

Die Uraufführung fand zweisprachig statt. Zunächst übernahm Fereshteh Farshad mit pointiert eingesetzten, einfachen Mitteln beide Rollen des Dialogs auf deutsch. Nichts lenkte vom Inhalt ab. Mohammad-Reza Gholipour, der Autor und Regisseur des Stückes, stellte den Part des Dialogpartners ausdrucksstark mimisch dar. Nach der Pause war das Stück auf Farsi zu erleben. Beide Rollen wurden nun von unterschiedlichen Personen gesprochen. Selbst wer die Sprache nicht beherrscht, spürte die noch einmal gesteigerte Emotionalität und Intensität. Sprache schafft Wirklichkeit. Gänsehaut pur! Der bühnenerfahrene, bekannte Schauspieler Sadreddin Zahed ist extra aus Frankreich angereist, um diese Aufführung begleiten zu können. Das war selbstbewusstes Theater auf Weltniveau. Das verdient mehr Aufmerksamkeit eines größeren Publikums. Lange und viele Gespräche nach der Uraufführung zeigen, dass die Theatergruppe mit ihrem Stück „Eine Frau mit dunkler Brille“ den Menschen aus der Seele und in ihr Herz gesprochen haben.


Katharina Eßer


Dice n Aces, (c) hatopia

Parking Day, 16. September 2023


Am Samstag, den 16. September, von 11 bis 18 Uhr und am Sonntag, den 17. September, von 11 bis 15 Uhr, fand auf der Lange Straße im bunten Quartier Hagen-Wehringhausen der zweite Parking Day Hagens statt. Dieses einzigartige Event erstreckte sich über 230 Meter der Lange Straße, konkret zwischen den Hausnummern 22 und 63, was dem Abschnitt zwischen der Mauerstraße und der Bachstraße entspricht. Der Parking Day ist ein internationaler Aktionstag, der traditionsgemäß am dritten Septemberwochenende jedes Jahres in verschiedenen Städten weltweit zelebriert wird. An diesem Tag werden Parkflächen modellhaft umgewidmet und für die Nutzung durch Autos gesperrt. Stattdessen steht der öffentliche Raum den Menschen zur Verfügung, und der Aktionstag dient der "Zurückeroberung des urbanen Raums“.

Das Parking Day-Wochenende in Hagen Wehringhausen bot den interessierten Bürgerinnen und Bürgern die Gelegenheit, aus erster Hand zu erfahren, wie Straßen im Zuge der Verkehrswende kreativ und nachhaltig genutzt werden können. Die Veranstaltung wurde in Kooperation zwischen dem Nachhaltigkeitszentrum Hagen e.V., der Stadt Hagen und dem Quartiersmanagement Wehringhausen organisiert. Besonders hervorzuheben ist, dass Hagen-Wehringhausen eine der größten Veranstaltungen zum "Parking Day" in ganz Deutschland beherbergt. Seit 2005 verwandeln Städte und Gemeinden auf der ganzen Welt immer am dritten Freitag im September Parkflächen in öffentliche Parks, um die Notwendigkeit einer Verkehrswende und alternative Gestaltungsmöglichkeiten von Parkflächen hervorzuheben. Im Rahmen dieses inspirierenden Events trugen auch die geförderten Musiker:innen maßgeblich dazu bei, das Parking Day-Wochenende zu einem einzigartigen Erlebnis zu machen, insbesondere um deutlich zu machen, dass man urbane Räume auch wunderbar kulturell bespielen kann. Es wird Partizipation aus der Bevölkerung und lokalen Musikszene ermöglicht und gleichzeitig verbindet Musik die Menschen jedes Mal aufs neue.

Am Samstag, den 16. September 2023, eröffnete ein ukrainisches Orchester, welches sich seit Beginn des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine aus Geflüchteten und deutschen „Pat:innen“ gebildet hat, die Veranstaltung vor dem Oberbürgermeister von Hagen. Diese musikalische Darbietung war nicht nur ein künstlerisches Highlight, sondern auch von großer kultureller Bedeutung. Sie zeigte die Verbundenheit und Solidarität mit der Ukraine und vermittelte den Besuchern einen Einblick in die reiche ukrainische Kultur. Am Samstagabend trat das "Tom Bohne Quartett" auf und begeisterte das Publikum mit Jazz und improvisierter Musik mit deutschen Texten, die eine entspannte und freudige Atmosphäre schuf. Die musikalische Vielfalt und Qualität des Quartetts trugen dazu bei, das Parking Day-Wochenende zu bereichern.

Am Sonntag setzte sich das kulturelle Programm fort, und die Musikergruppen "Stefan Otto macht Musik", "Dice n Aces" und "Conner" boten eine breite Palette von Musikstilen, die das Publikum ansprachen. Diese Musikergruppen sorgten für eine lebendige und mitreißende Atmosphäre, die das Wochenende zu einem Erfolg machte und die Straßen von Hagen Wehringhausen mit Leben füllte. Seite 1 von 2 Die finanzielle Unterstützung des Kulturbüro Hagens war von entscheidender Bedeutung, um diese talentierten lokalen Musiker:innen zu engagieren und das Veranstaltungsprogramm zu realisieren. Dank der Förderung konnte das Publikum in Hagen die kulturelle Vielfalt und künstlerische Kreativität hautnah in „ihrem eigenen urbanen Raum vor der Haustüre“ erleben und das Parking Day-Wochenende zu einem herausragenden Ereignis machen. Insgesamt trugen sowohl die Veranstaltung als auch die musikalischen Auftritte der geförderten Musiker dazu bei, die Bedeutung der Verkehrswende und die vielfältigen Nutzungsmöglichkeiten des urbanen Raums zu verdeutlichen. Die Verkehrswende ist ein entscheidender Schritt in Richtung einer nachhaltigen und lebenswerten Stadtentwicklung. Sie strebt an, den städtischen Verkehr effizienter, umweltfreundlicher und sozial gerechter zu gestalten.

Bei der Umsetzung dieses Wandels ist die Einbindung von Kultur und kultureller Bespielung von großer Bedeutung, da sie zur Schaffung eines urbanen Raums beiträgt, der nicht nur funktional, sondern auch inspirierend und menschenzentriert ist. Kultur und kulturelle Bespielung eröffnen innovative Wege, den öffentlichen Raum zu nutzen und zu gestalten. Sie schaffen Räume für kreative Ausdrucksformen und kulturellen Austausch. Dies trägt nicht nur zur Bereicherung des städtischen Lebens bei, sondern fördert auch die soziale Interaktion und das Gemeinschaftsgefühl. Kulturelle Veranstaltungen, wie die im Rahmen des Parking Day-Wochenendes, schaffen Gelegenheiten, bei denen Menschen miteinander in Kontakt treten, sich austauschen und voneinander lernen können. Darüber hinaus tragen kulturelle Aktivitäten zur Umgestaltung des städtischen Verkehrsraums bei, indem sie alternative Nutzungsmöglichkeiten aufzeigen.

Statt den Raum ausschließlich für den Autoverkehr zu reservieren, kann er multifunktional und vielseitig gestaltet werden. Kulturveranstaltungen auf öffentlichen Plätzen, Straßen und Parkflächen tragen dazu bei, den urbanen Raum zu humanisieren und zu einem Ort zu machen, an dem die Bedürfnisse und Interessen der Menschen im Vordergrund stehen

Poetry Slam, Foto (c) Morgaine Prinz

Dead or Alive Poetry Slam am 15. Oktober 2023

Seit nunmehr über 15 Jahren ist Poetry Slam eines der gefragtesten Formate in Hagen und ist aus der hiesigen Kulturlandschaft nicht mehr wegzudenken. Am 15. Oktober hatte Hagen die Ehre ein Sonderformat auszurichten, das im gesamten deutschsprachigen Raum nur selten auf die Bühne gebracht wird: ein sogenannter Dead or Alive Poetry Slam! Die Königsdisziplin des doch schon so erfolgreichen Formats „Poetry Slam“.

Drei professionelle Schauspieler:innen liehen den Verstorbenen ihre Körper und Stimmen und inszenierten die Werke so mitreißend, man glaubte tatsächlich, sie seien noch ein letztes Mal lebendig, um dem Publikum zu zeigen, dass sie zeitlos sind. Dem entgegen standen drei der besten Bühnenpoet:innen, die die deutschsprachige Szene zu bieten hat. Sie treten im TV auf, sind auf Social Media gefeiert Stars, haben Videos von ihren Auftritten mit hunderttausenden Klicks.

An diesem einzigartigen Abend ging es um die spannende Frage „DEAD OR ALIVE“? Dabei blieben die Regeln wie es beim Poetry Slam üblich ist gleich: alle hatten 10 Minuten Zeit um das Publikum zu überzeugen und tatsächlich entschied auch hier das Publikum höchstpersönlich, wer am Ende dieser fulminanten Show den Sieg mit nach Hause nehmen durfte.

Poetry Slam ist ein angesagtes Bühnenformat der Gegenwart im weiten Feld zwischen Lyrik, Comedy, Kabarett und Prosa – wortgewaltig, divers und interaktiv: mitreißende Bühnenliteratur, fesselnde Performance, bewegende Texte, mal witzig, mal ernst, mal kritisch. Einst ein Geheimtipp, hat sich dieses Format zu einer der angesagtesten Literatur-Performances - und zu einer der größten Szenen der Welt entwickelt - und nicht nur das: Seit 2016 sind die modernen Dichter:innen?Wettstreite ganz offiziell und zu Recht als immaterielles UNESCO Kulturerbe anerkannt.


Auf der Seite der Lebenden:

Lara Ermer | Gewinnerin der Kabarett-Meisterschaft des Bayrischen Rundfunks

Mona Harry | Trägerin des Kunstpreises Schleswig-Holstein und Schleswig-Holstein-Meisterin im Poetry Slam

Leticia Wahl | bekannt aus dem TV-Format Ladies Night und Vize-Hessen-Meisterin im Poetry Slam

Auf der Seite der Verstorbenen:

Marilyn Monroe | verkörpert von Nika Krosny-Wosz (bekannt aus der RTL-Serie „Unter uns“ oder der Youtube-Comedy-Reihe „Jokers“)

Fritz Haarmann | verkörpert von Viola Neumann (bekannt aus dem ZDF-Zweiteiler „Der Zauberwürfel – Mord in der Familie)

Max Frisch (Andri aus „Andorra“) | verkörpert von Sefa Küscü (bekannt aus der ZDF-Comedyserie „Merz gegen Merz“)

Die Moderation übernahm der NDR-Comedy-Contest-Teilnehmer Jan Schmidt.


Die Veranstaltung war eine Kooperation zwischen der Stadt Hagen, Jan Schmidt und dem Theater Hagen.



Foto (c) Pelmke

Pelmke Exhibition 2023

22. September bis 24. September 2023


Lokale Künstler*innen präsentierten ein Wochenende lang in der Pelmke ihre Werke aus Fotografie, Malerei, Skulptur und Video-Kunst. Die Exhibition 2023 bedeutete: Das gesamte Kulturzentrum Pelmke wurde – vom Keller bis zum Dach – für ein Wochenende zu einem Ausstellungraum und zur Performance-Bühne.

Rund 25 eingeladene Künstler*innen machten sich mit Bildender Kunst, Performance, Musik, Wort oder Tanz das Haus zu eigen und präsentierten ihre kreativen Arbeiten den Besuchenden.


Soundtrips September 2023, Foto (c) Martin Verborg

soundtrips: Nicols/ Corringham/ Wittbrodt / Verborg am 28. September 2023


Das Konzert war sehr schön. Mit großer Leichtigkeit flogen die Ladies (Maggie Nicols, Viv Corringham) in ihrem anfänglichen Duo durch ihre Klangwelt, wobei auch eine grosse Voliere mit Vögeln der Welt, ein Froschteich am Abend oder eine Katzenfamilie reflektiert wurden.

Mit Notepads sich selbst loopend gingen sie durch das gebannte Publikum und erzeugten dadurch eine atmosphärische Außenwelt, als ob Choräle durch die ungeöffneten Fenster hereinwehten. Zauberhaft!

Als Quartet mit Emily Wittbrock am Cello und Martin Verborg an der Violine wurde es musikalisch dichter, doch konnte die Magie des Schwebens erhalten werden. Vielen Dank nochmal an die Ladies!! Und Maggie liebt ab jetzt Meerrettichfrischkäse.



Wunderkammer (c) Michael Schultheis

wunderkammer_01: lied|song

Konzert in der Johanniskirche Hagen am 13. Oktober 2023, 18.00 Uhr


Am 13.10.2023 fand in der Johanniskirche das erste Konzert der neuen Konzertreihe „wunderkammer“ statt, die der Hagener Komponist und Musiker Michael Schultheis ins Leben

gerufen hat. Mit der Zielsetzung, alte und neue Kammermusik, Raritäten, Exotisches und Ungewöhnliches zu verbinden, wurde Musik für Klavier, Cello, Gesang und Spieluhr präsentiert. Für letztere hatte Michael Schultheis ein umfangreiches Stück komponiert, dass auf faszinierende Art verschiedene Spieltechniken mit Erinnerungen an Urlaubsorte verband. Weitere Uraufführungen für Klavier und Cello sowie Klavier und Gesang präsentierten Liedbearbeitungen aus aller Welt. Das Konzertformat „wunderkammer“ möchte vor allem moderne Kunstmusik des 20. Und 21. Jahrhundert in den Blick nehmen und mit Beiträgen von älterer Klassik in überraschenden Zusammenstellungen mischen.


Kosmotronix, Foto (c) Maren Lueg

KosMoTronix mit Livemusik und Video-Projektionen am 20. Oktober 2023 in Hagen


Wie kommt man am schnellsten vom Ruhrgebiet nach Bagdad oder Teheran? Vom pulsierenden Revier in die traditionsreichen Gefilde uralter Kulturen? Das Künstlerkollektiv KosMoTronix lud zu einer multidimensionalen Reise ein, die auf faszinierende Weise Brücken zwischen dem musikalischen Reichtum des Mittleren Ostens und den zeitgenössischen Elektro- und Beat-Sounds der Industrieregion schlug.

Gleichzeitig überlagerten sich Impressionen aus morgenländischer Geschichte mit prägenden Bildern des Ruhrgebiets in einer eindrucksvollen Videoprojektion und verwoben Kultur, Kunst und die Geschichten der Migration zu kaleidoskopartigen Erzählungen. So verschmolzen die pulsierenden Kompositionen des multiethnischen Ensembles – bestehend aus Bassem Hawar (Irak/ Djoze), Maren Lueg (Deutschland/Nay & Saxophone), Kioomars Musayyebi (Iran/Santur), Bernard O'Neill (Irland/Kontrabass), Alireza Ostovar (Iran/Sound-Design, Live-Electronic-Performance), Reza Samani (Iran/ Percussion) – mit den Projektionen von Tom Groll und Kuno Seltmann (Deutschland) zu einer faszinierenden Fusion aus Vergangenheit und Gegenwart.

Die musikalischen Fundamente und Erfahrungen der beteiligten MusikerInnen ermöglichten dem Ensemble, auf spielerische Weise zwischen den traditionellen und aktuellen Elementen persischer, türkischer und arabischer Musiken und den zeitgenössischen Spektren von Techno und anderen Elektrosounds zu wechseln. In ihren Kompositionen wurden jahrhundertealte Skalen und Melodieverläufe mit Hilfe elektronischer Samples und Beats zu einem aktuellen Sound transformiert, der dem Lebensgefühl der im Ruhrgebiet lebenden Migranten Ausdruck verlieh. Ziel war, die mit östlichen Musikkulturen vertrauten ZuschauerInnen ebenso mitzunehmen wie die Fans von Techno- und Elektrosounds.

Weitere Informationen unter www.kosmotronix.com


Das Projekt wurde gefördert vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen, dem Regionalen Kulturprogramm NRW sowie dem NRW KULTURsekretariat und dem Regionalverband Ruhr.

Weitere Förderer in den Kommunen waren Kulturbüro Stadt Bochum, Kulturbüro Stadt Hagen, Kulturamt Stadt Essen, Kulturzentrum Pelmke Hagen, Katakomben Theater Essen, Musikschule Bochum und Gesellschaft der Freunde und Förderer der Musikschule Bochum.

Konzert The Sephardics mit Biensure , Samstag 4. November 2023


Ensemble Biensure aus Marseille traf The Sephardics aus Hagen/Essen/Bremen - kurdische Tradition traf auf sephardische Musik in einem jazz-rockigem Kontext.

Mit dabei das Hagener Jazzurgestein Martin Verborg an Violine und Saxofon.

Das Konzert war das Ergebnis einer 14-tägigen Arbeitsphase von Musiker*innen aus unterschiedlichen kulturellen Zusammenhängen. Die Musiker des Ensembles Biensüre aus Frankreich mit kurdischen und armenischen `Wurzeln` entwickelten zusammen mit The Sephardics aus Deutschland eine Musik, die eine gegenseitige kulturelle Auseinandersetzung beinhaltete. Der gemeinsame Fokus lag hier auf sephardischem und kurdischen Liedgut, was inhaltlich (Text) in eine gemeinsam erarbeitete Musik festgelegt und in einer Konzerttour dargeboten wurde. Verbindendes Element hierbei war die Musikimprovisation als gemeinsames Mittel, recht flexibel und intuitiv auf die jeweiligen fremden Kulturen musikalisch einzugehen. Das Konzert wurde vom Publikum begeistert aufgenommen.




Foto (c) StepsTo

"fluid" - Tanzprojekt für Menschen ab 50 Jahren

Aufführungen im Hasper Hammer 29. Oktober und 3. November 2023


Konzipiert ist dieses Projekt für tanzbegeisterte Menschen ab 50 Jahren. Es ist die neunte Produktion, die das seit 2003 bestehenden Ensemble erstellt und aufgeführt hat.

Das innovative Tanztheater-Projekt greift nicht auf altbekannte Choreografie-Strukturen zurück, sondern entwickelt eigene Formen des Ausdrucks und Stils der einzelnen Ensemblemitglieder. So wird die gesamte Bandbreite aus experimentellem Tanz, Jazztanz, Folklore, Ballett und Tanztheater berücksichtigt, die es den tanzbegeisterten Amateur*innen ermöglichen, spielerisch die tänzerische-theatralischen Körperbewegungen zu erlernen und umsetzen.

Durch zahlreiche Übungen, Improvisationen und konzentriertes Arbeiten mit dem Körper wird es auch Anfänger*innen leicht gemacht, ihr kreatives Potential zu entwickeln. Verhaltensweisen, Ausdruck und Bewegungen der Teilnehmer*innen werden in die Choreografien eingebaut, experimentell verändert und in neue Zusammenhänge gesetzt. Somit wird die Möglichkeit eröffnet, die eigene Person zu erfahren und neue kreative Ausdrucksmöglichkeiten auszuprobieren. Den Teilnehmern*nnen wird eine große Aufmerksamkeit und ein uneingeschränktes Engagement zuteil.

Projektleitung: Rachel Brüggemann, Film- & Fernsehwirtin (Regie/Produktion)