Werbekampagne: "Wir sind Kita"
Der allgemeine Fachkräftemangel macht sich derzeit gerade in den sozialen Bereichen zunehmend bemerkbar: In vielen Kitas der Stadt Hagen fehlen qualifizierte Fachkräfte für den Erzieherberuf. Die Stadt Hagen ist der größte Arbeitgeber im Bereich der Kindertagesbetreuung in Hagen, aber steht auch in Konkurrenz mit vielen weiteren lokalen Trägern und den angrenzenden Kommunen auf diesem Sektor. Daher startet die Abteilung „Kindertagesbetreuung“ im Fachbereich Jugend und Soziales der Stadt Hagen in Zusammenarbeit mit der Abteilung für Presse-, Öffentlichkeitsarbeit und Bürgerkommunikation und dem Fachbereich Personal und Organisation eine Werbeoffensive für den Beruf des Erziehers/der Erzieherin!
Auf dieser Seite findest Du neben vielen spannenden Infos rund um den Beruf der Erzieherin/des Erziehers und zu allen wichtigen Ansprechpartner*innen Erfahrungsberichte von Kolleg*innen und viele überzeugende Gründe, warum es sich lohnt, als Erzieher*in bei der Stadt Hagen zu arbeiten! Mehr über die Kampagne erfährst Du in unserer Pressemitteilung.
Interviews aus der Kita Martin-Luther-Straße mit Anette Heß (ständige Vertretung) und Dominik Bohnes (PIA Auszubildender):
Guten Tag, können Sie sich bitte kurz vorstellen?
Dominik Bohnes: Ich bin Dominik Bohnes, der PIA Auszubildende in dieser Kita.
Anette Heß: Ich heiße Anette Heß, ich bin die ständige Vertretung und habe im Sommer zehn Jahre Berufserfahrung.
Was hat Sie dazu bewogen, den Erzieherberuf zu ergreifen?
Dominik Bohnes: Ich habe erst ein Studium abgeschlossen. Vorher, beim Warten auf den Studiengang, habe ich ein Freies Soziales Jahr in einem Kindergarten absolviert. Dort ist mir aufgefallen, dass ich Spaß daran habe, mit Kindern zu arbeiten und zu sehen, wie sie sich entwickeln und was für ein wichtiger Teil wir für die Kinder sind. Das hat mich dann zur Erzieherausbildung gebracht.
Anette Heß: Ich wollte gerne mit Kindern arbeiten und sie wachsen sehen. Es freut mich sehr, die Kinder, aber auch ihre Eltern zu begleiten. Wir leisten viele Aspekte sozialer Arbeit wie zum Beispiel Hilfe beim Ausfüllen von Formularen und Weitervermittlung. Die Menschen auf ihrem Weg ein Stück weit begleiten zu können, finde ich schön.
Wie gefällt Ihnen die Ausbildung?
Dominik Bohnes: Die Praxis macht am meisten Spaß. An der Ausbildung in dieser Kita gefällt mir, dass wir viele Kinder mit Sprachbarrieren oder traumatischer Vergangenheit haben, denen wir weiterhelfen können. Am Ende des Tages ist es schön, Kinder lachen zu sehen, die das vorher nicht konnten.
Woraus besteht der theoretische Teil der Ausbildung?
Dominik Bohnes: Der ist sehr weit gefächert. Es gibt normale Fächer wie Deutsch, Mathe und Englisch. Dann kommen noch die Lernfelder hinzu, das sind alle praktischen Dinge, die auf die Kita, die Offene Ganztagsschule und die Jugendhilfe zugeschnitten sind. Dort lernen wir alles von pädagogischen Ansätzen bis zur Trägerarbeit.
Wie sehr können Sie eigene Ideen umsetzen?
Dominik Bohnes: Gerade hier kann ich Ideen immer einbringen. Ich habe eine Innovation, die ich jetzt bald einführe: Das ist ein Hochbeet. Dabei wurde ich total unterstützt. Ich habe Ideen bekommen, konnte direkt einen passenden Platz aussuchen. Ich kann vieles umsetzen, wenn ich möchte.
Anette Heß: Es ist so, dass der Rahmen und der grobe Tagesablauf vorgegeben sind. In der detaillierten Gestaltung des Tagesablaufs sind wir aber flexibel und frei. Die Besonderheit hier in der Kita Martin-Luther-Straße ist, dass wir besonders strukturiert arbeiten müssen, weil wir für 65 Kinder nur einen Waschraum haben.
War es schwierig, einen Ausbildungsplatz zu bekommen?
Dominik Bohnes: Also ich persönlich kann mich nicht beschweren, denn ich wurde überall zum Vorstellungsgespräch eingeladen. Meine Kolleginnen hatten es da schwerer. Dadurch, dass ich ein Mann bin, ist es für mich sehr leicht gewesen.
Wie bekommen wir noch mehr Männer in den Erzieherberuf?
Dominik Bohnes: Es ist, glaube ich, viel Kopfsache. Bei Jugendlichen herrscht oft immer noch der Gedanke vor, dass Erzieher eine Frauenarbeit sei. Das ist aber ein Klischee, das einfach nicht stimmt. Gerade Männer bringen sehr viel in den Beruf mit und eine Zusammenarbeit von Frauen und Männern ist für die Kinder sehr förderlich. Das muss man vielleicht besser rüberbringen.
Wie hat ihr Umfeld auf die Entscheidung, Erzieher zu werden, reagiert?
Dominik Bohnes: Meine Freunde und Familie fanden es alle super und haben gesagt, dass der Beruf zu mir passt, weil ich gut mit Kindern umgehen kann. Aber es gab auch ein paar Leute, die Dinge gefragt haben, wie „Kannst du denn davon eine Familie ernähren?“ Das ist aber lange überholtes Denken.
Was würden Sie anderen angehenden Erziehern mit auf den Weg geben?
Anette Heß: Ich empfehle, möglichst offen zu sein und sich den Beruf anzuschauen. Wir sind immer hier und immer bereit, Praktikanten aufzunehmen und zu unterstützen. Wichtig ist, sich ein eigenes Bild vom Beruf zu machen. Oft gibt es ja das Klischee, dass Erzieher nur den ganzen Tag mit den Kindern spielen. Wir sind als Kita aber eine Bildungseinrichtung.
Dominik Bohnes: Das kann ich auch nur empfehlen. Ich habe schon in der zehnten Klasse ein Praktikum in einer Kita gemacht. Das war zwar erst eine Überwindung, aber die Kinder akzeptieren einen total schnell. Gerade als einzige männliche Person.
Gibt es etwas, dass Sie gerne schon vor Ihrer Ausbildung gewusst hätten?
Dominik Bohnes: Dadurch, dass ich vorher das Freie Soziale Jahr gemacht hatte, wusste ich bereits, wie die Berufspraxis aussieht. Da kam in dem Sinne für mich nichts Neues dazu. Der Berufsalltag kann manchmal schwierig sein und wir nehmen viele Geschichten mit nach Hause, aber das müssen wir versuchen zu verarbeiten.
Anette Heß: Ich habe noch die klassische Ausbildung absolviert. Wir hatten nur die normalen Fächer, keine „Lernfelder“ und vor allem nicht das Praxisintegrierte. Aus diesem Grund sind mir manche praktische Dinge wie Entwicklungsgespräche zunächst etwas schwerer gefallen. Theorie und Praxis müsste noch mehr verzahnt werden, die PIA Ausbildung ist da ein guter Schritt. Das ist für junge Menschen viel besser. Sie bekommen schon mal Geld und können gleichzeitig einen Eindruck von der Berufspraxis gewinnen. Auch die Kitas können sich währenddessen von den Auszubildenden schon einen Eindruck machen.
Dominik Bohnes: Dadurch brechen auch weniger Leute die Ausbildung während des Berufspraktischen Jahres ab, weil sie in der PIA Ausbildung von vornherein die Praxis mitbekommen.
Anette Heß: Die PIA Auszubildenden sind für uns eine Entlastung, denn wir sind zurzeit schlecht besetzt. Uns fehlen vier Vollzeitkräfte. Dadurch, dass Herr Bohnes montags bis mittwochs hier ist, ist er für uns eine große Unterstützung. Die jungen Kollegen können auch durchaus neue Impulse geben. Zum Beispiel was es gerade für neue Erkenntnisse, Ideen und Entwicklungen in der Pädagogik gibt.
Gibt es Situationen, in denen Sie einem Kind gerne mehr Zeit widmen würden, als Sie es können?
Anette Heß: Ja!
Dominik Bohnes: Ja!
Was bedeutet es, unterbesetzt zu sein und den Kindern nicht die Aufmerksamkeit schenken zu können, die sie verdienen?
Anette Heß: Es ist dadurch kaum möglich, sich mit einem Kind hinzusetzen und diesen Moment lang achtsam bei dem Kind zu sein. Wenn 20 andere Kinder um einen herumspringen, ist das natürlich schwierig. Auch Tür-und-Angel-Gespräche mit Eltern können wir aus Zeitgründen manchmal nicht ausführlich genug führen. Wir schaffen das dann, indem wir hier als Team immer super zusammenhalten.
Was würden Sie jemandem raten, der sich unsicher ist, ob Erzieher der richtige Beruf für ihn ist?
Dominik Bohnes: Jungen Menschen nach dem Schulabschluss würde ich grundsätzlich ein Freies Soziales Jahr beziehungsweise ein Bundesfreiwilligenjahr empfehlen. Dort nimmt man viel mit, selbst wenn man das Jahr nicht in diesem Berufsfeld absolviert.
Warum sollte man Erzieher bei der Stadt Hagen werden?
Dominik Bohnes: Die Bezahlung ist sehr gut. Was das Gehalt angeht, bin ich im Vergleich mit Freunden aus der Schulzeit auf jeden Fall im oberen Drittel. Das sollte ich dazu sagen, weil dieses Thema für viele Menschen bei der Berufswahl im Vordergrund steht. Dadurch, dass ich hier so viele Kitas zur Auswahl habe, geht intern alles ganz schnell. Außerdem kann ich als Springer arbeiten. Alternativen zu haben, ist einfach schön.
Was ich noch hinzufügen wollte: Junge Menschen denken vielleicht, dass die Arbeit bei der Stadt sehr steif und bürokratisch ist. Meinem Eindruck nach sind jedoch alle sehr aufgeschlossen, offen, ohne Berührungsängste und es ist ein nettes Miteinander.
Möchten Sie noch etwas hinzufügen?
Anette Heß: Die Kolleginnen und Kollegen vom Fachbereich für Jugend und Soziales machen eine tolle Arbeit. Wenn Probleme aufkommen, haben sie immer ein offenes Ohr und stärken uns den Rücken und es ist immer ein Ansprechpartner für uns da.
Interview mit Maren Rühl-Malachia, Leiterin der Kita Eugen-Richter-Straße in Wehringhausen:
Können Sie sich bitte kurz vorstellen?
Maren Rühl-Malachia: Ich bin Maren Rühl-Malachia, bin 53 Jahre alt, verheiratet und habe eine Tochter.
Wie sind Sie zum Erzieherberuf gekommen?
Maren Rühl-Malachia: Ich fand die Idee, Kinder und ihre Eltern in ihrer Entwicklung zu begleiten, immer sehr spannend. Damals war es ganz anders als heute. Wir hatten noch keine Aufgaben wie die Bildungsdokumentation, sondern haben hauptsächlich mit den Kindern gespielt. Tatsächlich war der Fokus sehr stark auf das Kind gerichtet und wir haben sehr viel Zeit in der Gruppe mit den Kindern verbracht. So konnten wir sie in ihrer Entwicklung sehr gut beobachten. Das fand ich immer ganz toll und wollte deshalb auch Erzieherin werden.
Was sind Ihre Aufgaben als Leiterin einer Kita?
Maren Rühl-Malachia: Als Leiterin habe ich flexibel die Möglichkeiten, vieles zu bewirken. Mit einem guten Netzwerk wie in Hagen habe ich eine ganz bunte Palette an Hilfsmöglichkeiten, die ich ausschöpfen kann. Dass ich so kreativ sein kann, bringt mir sehr viel Spaß und macht den Beruf aus.
Als Kitaleitung arbeite ich heute mit anderen Institutionen als früher zusammen und erfahre auch in der Gesellschaft viel mehr Wertschätzung. Mit Grundschulen und Lehrern verständigen wir uns auf Augenhöhe und haben ein super Verhältnis. Zwischen Lehrern und Erziehern gibt es heute kaum noch einen Unterschied. Früher waren wir nur die sogenannten „Kindergärtnerinnen“, die mit den Kindern gespielt und sie bespaßt haben. Heute haben wir einen Bildungsauftrag, die Kinder, egal welchen Alters, gezielt zu fördern und zu bilden. Ich glaube, dass der Erzieherberuf in der Gesellschaft mittlerweile ein hoch anerkannter Beruf ist.
Wie sieht bei Ihnen ein normaler Arbeitstag aus?
Maren Rühl-Malachia: Der normale Kitaalltag ist jeden Tag eine Wundertüte. Das ist total schön, weil es den Beruf spannend macht. Wir haben eben niemals wirklich Langeweile. Als Kitaleitung lese ich morgens meine E-Mails und schaue: Was ist passiert, wer möchte etwas. Die Kolleginnen und Kollegen erzählen, was am Morgen beziehungsweise am Vortag passiert ist, Eltern rufen bis 9 Uhr an, um ihre Kinder abzumelden. Außerdem gibt es viele Eltern, die an der Tür Fragen stellen. Dazu habe ich viele Verwaltungsaufgaben, wie zum Beispiel die Anwesenheitslisten kontrollieren, die Gruppen auf fehlende Kinder überprüfen oder die Krankenstatistik meiner Kollegen führen. Dann führe ich sehr viele Telefongespräche zum Beispiel mit den Kolleginnen und Kollegen vom Fachbereich für Jugend und Soziales. Wir bräuchten dafür eigentlich ein zweites Telefon. Dann gehe ich in die Gruppen und schaue mir da die Kinder an, zu denen Kollegen einen Rat möchten. Manchmal sind Kollegen zum Beispiel unsicher, ob das Kind in irgendeiner Hinsicht besondere Unterstützung oder Förderung braucht.
Haben Sie die Möglichkeit, eigene Ideen umzusetzen?
Maren Rühl-Malachia: Absolut! Das ist gerade das, was mir bei der Stadt Hagen besonders gut gefällt. Für wirklich jede Idee, die wir haben, finden wir Gehör. Es wird immer versucht, alles umzusetzen beziehungsweise möglich zu machen. Manches geht natürlich nicht oder wir müssen ein bisschen darauf warten, aber grundsätzlich werden wir gehört und können aus vielen Mitteln schöpfen. Wir bekommen viel Unterstützung, das muss ich wirklich sagen. Wir haben in Hagen eine tolle Abteilung „Tagesbetreuung für Kinder“ und einen super Fachbereich für Jugend und Soziales.
Haben Sie ein Beispiel für eine besondere Herausforderung, die Sie in letzter Zeit bewältigen mussten?
Maren Rühl-Malachia: Also die Coronapandemie war natürlich eine große Herausforderung, weil wir mit den vielen verschiedenen Coronaschutzverordnungen auf dem Laufenden bleiben mussten. Da gab es natürlich immer wieder neue Auflagen, wo wir schnell die neuen Regeln umsetzen und die Eltern darüber informieren mussten. Wir haben mittlerweile einen guten E-Mail-Verteiler, sodass die Eltern sofort über die neuesten Maßnahmen, Regelungen und so weiter Bescheid wissen. Da wir hier viele Eltern haben, die nicht so gut Deutsch sprechen, mussten wir einiges auch häufiger erklären. Insgesamt lief das aber gut. Das war auf jeden Fall eine der größten Herausforderungen, muss ich ganz ehrlich sagen.
Wie wichtig schätzen Sie heute Fremdsprachenkenntnisse ein?
Maren Rühl-Malachia: Wir kommen auch ohne Fremdsprachenkenntnisse super gut zurecht. Wir haben über das Kommunale Integrationszentrum der Stadt Hagen viele Sprachmittler. Wenn wir wirklich ganz arge Sprachbarrieren haben, können wir uns von dort Hilfe holen. Das klappt in der Regel richtig gut. Grundsätzlich sind wir ein multikulturelles Team hier im Haus. Meine Kolleginnen sprechen verschiedene Sprachen: Griechisch, Türkisch, Albanisch, Arabisch. Deshalb haben wir immer eine Kollegin, die beim Übersetzen helfen kann. Die Eltern bringen zum Teil sogar selbst Sprachmittler oder Verwandte mit.
Was bereitet Ihnen an Ihrem Beruf besondere Freude?
Maren Rühl-Malachia: Dass die Kinder generell total gerne in die Kita kommen. Das haben wir auch gemerkt, als sie nach dem Corona-Lockdown endlich wieder in die Kita kommen durften. Das hat gezeigt, wie wichtig Kita ist. Wir Erzieher haben uns da unfassbar gefreut, weil es einfach toll ist, dass die Kinder hier so viel Spaß und Freude haben. Dass wir das mittragen können und in dem Moment nicht an die Pandemie denken mussten, ist wirklich schön. Ich vergesse es dann auch einfach ein Stück weit. Zu sehen, wie die Freundschaften zwischen den Kindern über den Lockdown erhalten geblieben sind, war auch total schön. Wie die Kinder sich untereinander direkt wiederfinden und wie sie sich auf uns Erzieher freuen, war richtig toll.
Was hat sich im Gegensatz zu früher verändert?
Maren Rühl-Malachia: Heute verbringen wir selbstverständlich immer noch viel Zeit mit den Kindern. Aber wir haben eben andere Aufgaben, wie die Kinder zu beobachten, Screening-Verfahren bei den Kindern anzuwenden und die Entwicklungsfortschritte der Kinder zu dokumentieren. Wir können anhand dessen ausgezeichnet beobachten, wie die Kinder sich entwickeln und sie entsprechend individuell fördern. Da sind wir viel weiter fortgeschritten, als es vor 20 Jahren der Fall war.
Wie hat sich die Ausbildung im Gegensatz zu früher verändert?
Maren Rühl-Malachia: Die Ausbildung beinhaltet heute mehr Aspekte als früher, zum Beispiel die Elternarbeit. Man lernt, Kinder individueller zu fördern, als man es früher gemacht hat.
Heute ist die Erzieherausbildung mit einem Studium gleichzusetzen. Früher konnte man noch mit einem Realschulabschluss die Erzieherausbildung beginnen. Heute benötigt man die Fachhochschulreife oder eine bereits abgeschlossene Berufsausbildung.
Die Herausforderungen sind heute größer, dementsprechend wird man auch vielfältiger auf den Beruf vorbereitet. Vorschulbildung spielt in Kitas heute eine viel größere Rolle. Letztendlich ist die Kita die Vorstufe zur Grundschule. Die Bildungsgrundsätze, die in der Kita begonnen werden, werden in der Grundschule weitergeführt.
Was erhoffen Sie sich von neuen Kolleg*innen?
Maren Rühl-Malachia: Ich freue mich grundsätzlich über frischen Wind. Es ist total klasse, wenn neue Kollegen von der Schule neue Ideen mitbringen. Denn gerade wir Älteren haben manchmal auch ein bisschen Scheuklappen auf. Wir sind aber total offen. Unsere Mitarbeiter finden bei mir dann Gehör, so wie es eben auch bei mir und meinen Vorgesetzten ist.
Ich versuche, meinen Kollegen alles zu ermöglichen, um sich frei zu entfalten und ihre Ideen ausleben zu können.
Was würden Sie angehenden Erzieher*innen gerne mit auf den Weg geben?
Maren Rühl-Malachia: Wichtig ist, in der Pädagogik einen eigenen Weg zu finden. Man sollte sich nicht zu sehr auf andere konzentrieren, sondern selbst einen eigenen Weg finden.
Je nachdem, wo sie gerade sind – in welchem Sozialraum, in welcher Kita – sollten sie sich auch darauf einlassen können und versuchen das, was sie an Kompetenzen und Fähigkeiten mitbringen, auch zu nutzen. Also ein bisschen bei sich zu bleiben und nicht immer nur zu gucken, was die älteren Kollegen machen. Nicht nur auf die Älteren konzentrieren, sondern auch das Eigene mit einbringen.
Interview mit Angelina Haarmann, (PIA) Auszubildende der Kita Tondernstraße
(Sie hat ihre Ausbildung zwischenzeitlich abgeschlossen und ist nun als pädagogische Fachkraft in der Kita Oehlmühlerstraße angestellt):Können Sie sich bitte kurz vorstellen?
Angelina Haarmann: Ich bin Angelina Haarmann, bin 28 Jahre alt und im dritten Ausbildungsjahr der PIA Ausbildung.
Was hat Sie dazu bewogen, die Ausbildung zur Erzieherin zu beginnen?
Angelina Haarmann: Zunächst hatte ich etwas anderes gemacht. Als ich gemerkt habe, dass ich gern meinen Teil zur Entwicklung und Erziehung von Kindern beitragen möchte, habe ich mich dafür entschieden, Erzieherin zu werden. Da die Ausbildung super für Quereinsteiger ist, hat sie sich dann als das Beste für mich ergeben.
Wie erleben Sie den Ausbildungsalltag?
Angelina Haarmann: Die Ausbildungen sind unterschiedlich aufgebaut. In der PIA Ausbildung habe ich Theorie und Praxis gleichzeitig an jeweils zwei bis drei Tagen die Woche, drei Jahre lang.
Wie erleben Sie die „Praxisbegleitung“ in der Ausbildung?
Angelina Haarmann: Das ist in meinem Fall eine Kollegin aus der Gruppe. Die Person ist für die drei Jahre Ausbildung meine Ansprechpartnerin. Die Leitung hat aber auch immer ein offenes Ohr.
Wann beginnt und endet Ihr Tag?
Angelina Haarmann: Es gibt unterschiedliche Dienste in meiner Einrichtung. Wenn ich Frühdienst habe, wird die Einrichtung um 7 Uhr morgens geöffnet und dann geht es direkt los. Wir schließen um 16 Uhr, da wird das letzte Kind abgeholt.
Welcher Teil der Ausbildung macht am meisten Spaß?
Angelina Haarmann: Ich persönlich habe an der Praxis den meisten Spaß. Es gibt keinen Alltag, wir wissen nie, was auf uns zu kommt. Die Kinder geben uns so viel, womit wir gar nicht rechnen. Weil mir das so viel Spaß macht, habe ich mich für die Ausbildung entschieden.
Was war die schönste Interaktion mit einem Kind?
Angelina Haarmann: Es passieren sehr häufig schöne Dinge, man kann sie gar nicht alle aufzählen. Es ist immer viel wert, wenn ich merke, dass die Kinder etwas von mir gelernt haben. Wenn sie an dem einen Tag die Zahlen von eins bis zehn noch nicht konnten, man es ihnen dann beibringt und am nächsten Tag haben sie es drauf. Oder wenn sich zum Beispiel durch Projektarbeiten Wissen vertieft und sie es anwenden können. Es ist aber auch sehr schön, wenn ich weiß, dass ein Kind nur oder auch meinetwegen gerne in die Kita kommt. Das macht die Arbeit für mich aus.
War es schwierig, einen Ausbildungsplatz als Erzieherin zu bekommen?
Angelina Haarmann: Ich würde schon sagen, dass es bei mir vor drei Jahren eher schwierig war. Es gab viele Bewerbungen und zu meiner Zeit wurden, glaube ich, nur vier bei der Stadt Hagen angenommen. Das hat sich jetzt schlagartig geändert, die Anzahl der Auszubildenden hat sich enorm gesteigert. Da heute eher das Bewusstsein dafür vorhanden ist, dass in der Zukunft mehr gut ausgebildete Erzieher gebraucht werden, ist es jetzt, denke ich, einfacher, einen Ausbildungsplatz zu bekommen.
Wie hat Ihr Umfeld auf Ihre Entscheidung, Erzieher*in zu werden, reagiert?
Angelina Haarmann: Sehr gut, viele Leute haben gesagt, dass der Beruf zu mir passt und das genau das ist, was ich machen sollte.
Was macht die Stadt Hagen zu einem guten Arbeitgeber?
Angelina Haarmann: Ich fühle mich bei der Stadt Hagen sicher und gut aufgehoben. Es gibt jede Menge Ansprechpartner, zum Beispiel die Ausbildungsleitung. Ich wusste von Anfang an, dass ich mich dort immer melden kann. Aber auch die Verbindung meiner Einrichtung zum Fachbereich für Jugend und Soziales ist sehr intensiv und sehr eng. Wenn ich Probleme hätte, könnte ich dort immer Hilfe bekommen. Für die Zukunft ist die Stadt Hagen ein guter Arbeitgeber, weil man hier einen sicheren Job hat und die Möglichkeit, nach der Ausbildung übernommen zu werden, natürlich gegeben ist.
Möchten Sie noch etwas hinzufügen?
Angelina Haarmann: Mir ist wichtig herauszustellen, dass wir heutzutage nicht mehr die klassischen „Kindergärtner“ sind. Heute geht es darum, Bildung, Theorie und Praxis miteinander zu verbinden.
Standort & Erreichbarkeit
Fachbereich Jugend und Soziales
Berliner Platz 22, 58089 Hagen
Öffnungszeiten
Montags - Freitags- Telefonische Terminvereinbarung zwischen
08:30 Uhr und 09:30 Uhr
Ansprechpartner
Fachbereich Personal- und Organisation
Petra Lindstedt
02331/ 207-2131
Fachbereich Jugend und Soziales
Dirk Hannusch
02331/207-4440
Manuela Osbahr-Kemper
02331/ 207-2905